Bewusstsein ist Ursprung allen Seins

- Ursache und Wechsel-Wirkungen auf allen Ebenen


In unserem Alltag fahren wir Auto, warten auf den Bus, einen geliebten

Menschen, arbeiten in einer Fabrik, einer Schule, in einem Büro oder in

einer Praxis, telefonieren , putzen, kochen, waschen usw.

Normalerweise schweifen unsere Gedanken, mit denen wir ständig versorgt

werden, umher, wenn wir mit diesen Dingen beschäftigt sind. Ihnen folgen

dicht hinterher , freie Gefühle von Frieden und Freude, Emotionen beladen

mit Kumme, Ärger, Wut und Unruhe. Wir sind lebendig, sind aber nicht in der

Lage mit unserem Geist, der Inhalt des Bewusstseins ist, im gegenwärtigen

Moment zu bleiben, wir sind unbeständig in jedem Augenblick. Erst, wenn

etwas am Ende des Kreislaufs von Entstehen, Andauern und Vergehen an-

gelangt ist, gibt es einen deutlichen Wandel. Diese Unbeständigkeit - die

zyklische Unbeständigkeit - gilt es sehr eingehend zu betrachten, um sie als

notwendigen Bestandteil des Lebens anzuerkennen und sollte uns weder

überraschen noch uns Kummer bereiten, wenn wir ihr im Alltag in ihren

manigfaltigen Formen und Farben gewahr werden. Schauen wir uns die

Unbeständigkeit nicht wirklich an, so missverstehen wir sie vielleicht als

einen negativen Aspekt des Lebens, denn sie nimmt uns Dinge, Menschen,

Tiere, die uns lieb und teuer sind. Betrachten wir sie aber wirklich tief

gehend, so erkennen wir, dass sie weder positiv noch negativ ist. Sie ist

einfach, was sie ist - Unbeständigkeit - und ohne sie wäre das Leben nicht

möglich. Wie könnten wir ohne Unbeständigkeit hoffen, dass sich unser

Leiden oder das der Menschen, verwandeln - heilen - ließe in Glück, oder

dass sich ein tyrannisches Regime eines Tages in ein demokratisches

verwandelt? Unbeständigkeit bedeutet auch gegenseitige Abhängigkeit,

die Tatsache also, dass es kein unabhängiges Individuum gibt, weil sich

alles fortwährend ändert. Die Wirklichkeit von allem, was existiert, liegt

aber jenseits jeder Vorstellung und jedes sprachlichen Ausdrucks; sie ist

in Begriffen nicht zu erfassen.

Unbetändigkeit ist aber auch Leerheit. Die Wirklichkeit von allem, was ist,

ist ihre Zeichenlosigkeit, denn es ist eine Wirklichkeit, die nicht durch Worte

und Begriffe erfasst werden kann. Leerheit bedeutet aber keineswegs

Nicht-Sein im Gegensatz zu Sein. Leerheit bedeutet kennzeichenlos sein,

frei von aller Gefangennahme durch Vorstellungen und Konzepte wie

Geburt und Tod, Sein und Nicht-Sein, zunehmend und abnehmend, rein

und unrein.

Und Unbeständigkeit bedeutet auch Absichtslosigkeit oder Nicht-auf-ein-

Ziel-Gerichtetheit. Keine einzige Erscheinung hat das Erreichen eines End-

ziels als Grund ihres Seins. Der wahren Natur von allem, was ist, können wir

Menschen nichts hinzufügen, noch können wir etwas von ihr wegnehmen.

Sie hat weder Anfang noch Ende. Wir brauchen die (SELBST-) Verwirk-

lichung nicht außerhalb dessen, was existiert, zu suchen, denn genaui im

"Stoff" der grundlegenden Unbeständigkeit aller Phänomene ist die erwachte

Natur vollkommen gegenwärtig.

Der Schlüssel zum Nicht-Leid ist die Wahrheit von der Unbeständigkeit und

dem Nicht-Selbst - die wahre Natur aller Dinge/Phänomene. Dieser Schlüssel

öffnet uns das Tor zur Wirklichkeit, zum Nirvana. Alle Furcht, alles Leiden

verschwindet, und es macht uns nichts mehr aus, ob wir jung oder alt sind,

lebendig oder tot. Uns ist dann klar geworden, dass wir gar nicht im üblichen

Sinne sterben können; in dem Sinne also, dass wir erst existieren und dann

aufhören zu existieren. Alles im Leben, so erkennen wir, ist einer Transforma-

tion, einer Verwandlung unterworfen.


Wenn sich das Wort erhebt und ihm gestattet wird, den Inneren-Geist mit

seiner Bedeutung zu beeindrucken, wird die Welt geboren. Die Auslöschung

der Welt besteht darin, das Wort zu ignorieren und ihm nicht zu erlauben,

irgendeine Bedeutung zum Verstand zu tragen. Wenn das Wort den Ver-

stand nicht energetisiert, verbleibt die "Reine Energie des Gewahrseins".

Diesen Zustand ständig zu erfahren, wird "Verfassung der Stille" genannt.

Da wir gewohnt sind, Phänomene mittels unserer Wahrnehmung und unseres

Denkens zu begreifen, verfehlen wir ständig das Wesen und die wahre Natur

der Dinge. Die Natur des Menschen lässt sich nicht mittels des Verstandes

verstehen.


Bevor die Welt erschien, gab es bereits das Bewusstsein. Es begann im

Bewusstsein, im Bewusstsein dauert es für einige Zeit an und es löst sich

schließlich in das reine Bewusstsein auf. Das Gefühl "Ich bin" ist die

Urquelle von allem. Der Bewusstseinszustand "es gibt eine Welt" kommt

erst an zweiter Stelle, denn um zu "sein", brauche ich keine Welt, die

Welt braucht mich.


Wenn man vom Ursprung spricht (unter welchem Namen auch immer),

entgeht einem leicht die tatsächliche Lage der Dinge. Da ist nämlich

von einem Ich die Rede, das seine wahre Natur sucht, nämlich den

Ursprung des Seins. Es geht jedoch darum zu erkennen, dass eine

Trennung sowohl von der Idee des Ich als auch von der des Seins

heilsam ist.

 

Der Ursprung - die Leere, die vollkommene Fülle ist - ist nämlich nicht

Sein, sondern Nichtsein - das ewige Ungeborene. Wer dies in alle Wesen

wahrnimmt und den Unvergänglichen im Vergänglichen schaut, der sieht

Wahrheit. Wer erkennt, dass die ursprüngliche, nicht verursachte Ursache

phänomenaler Existenz, die formlos, grenzenlos, unbeweglich, ewig und

alldurchdringend ist, und nicht das Selbst, in allem die einzig Handelnde ist,

schaut wahrhaftig die Wahrheit. Ein Mensch, dessen Ich von der Selbst-

sucht irregeführt worden ist, denkt: "Ich bin der Handelnde".In dieser nicht

verursachten Ursache gibt es zwei Zustände: der nicht-entfaltete und der

manifestierte Zustand. Wer erkennt, dass alle einzelnen Wesen in dem

Einen enthalten sind, der sich in viele aufgeteilt hat, hat das höchste

Bewusstsein.


Das Wort "Leere" bezieht sich nur auf das Bewusstsein: Da ist der unendliche

Raum, der nur mit unendlichem Bewusstsein erkannt werden kann. Wenn

die Achtsamkeit dem unendlichen Raum zugewendet wird, dann ist das

Bewusstsein völlig unpersönlich. Da ist niemand, dem es gehört - niemand,

der ab- oder ausgegrenzt ist. Es ist nur ein Bewusstsein der unendlichen

Erweiterung vorhanden. Und je mehr wir uns vom Ego lösen, desto weiter

kann sich das Bewusstsein  ausdehnen und in die Unendlichkeit gehen.

Ohne die Leerheit kehrt der (objekt-)gebundene Geist wieder, wie im Falle

der Versenkung der Unbewusstheit. Daher ist es wichtig die Leerheit

betrachtend zu üben. Denn die Leerheit ist das Gegenmittel für das Dunkel

der Hemmnisse der Laster und des zu Erkennenden. Vor dem, was Leiden

bringt, mag Furcht entstehen. Die Leerheit bringt das Leid zur Ruhe. Warum

sich also vor ihr fürchten? Vor dem oder jenem mag man sich fürchten,

 solange das "Ich" etwas (Wirkliches) ist; wenn aber eben das "Ich" nichts

(Wirkliches) ist, wer soll sich dann fürchten?

Je mehr die Liebe umfasst, desto weiter kann sich das Bewusstsein ausdeh-

nen. Dort hat die Ego-Bezogenheit keinen Platz. Solange wir noch an ein

Ego glauben, glauben wir auch an ein persönliches Bewusstsein, an unsere

eigenen Ideen, Pläne, Wünsche und Hoffnungen. Gedanken und alles, was

sie auslösen, sind nichts anderes als Störenfriede. Je mehr wir von diesem

kleinen Punkt des Universums - vom Ich - ablassen, desto geschmeidiger

und weiter wird unser Bewusstsein.

Fülle und Leere sind relative Begriffe. Selbst reines Gewahrsein ist eine

Form des Bewusstseins. Reines Sein, alles erfüllend und jenseits von

allem, ist nicht Existenz, welche begrenzt ist. Alle Begrenzung ist

Einbildung, nur das Unbegrenzte ist real. Die Summe aller Projektionen

nennt man Maha-Maya, die große Illusion. Wenn ich durch den Verstand

im menschlichen Körper sehe, sehe ich zahllose Menschen. Wenn ich von

jenseits des Verstandes, von außerhalb schaue, scheint es einen

Beobachter zu geben. Jeden Tag machen wir Menschen die Erfahrung,

dass morgens beim Erwachen plötzlich die Welt erscheint. Bevor irgend

etwas erscheinen kann, muss es jemanden geben dem es erscheint. Beim

Erwachen geschieht folgendes: "Ich bin (ein Gefühl von Sein) - der

Körper - in der Welt", nicht in Reihenfolge, sondern simultan - in einem

einzigen Gedanken. Der Beobachter, die Beobachtung und die Welt, die

beobachtet wird, erscheinen und vergehen zusammen. Und es gibt das

"Ich bin", weil es die Welt gib. Wir Menschen sagen "Ich bin", weil die

Welt ist. Sie scheinen zu sagen, "die Welt ist, weil ich bin". Was ist davon

wahr? Keins von beiden. Die zwei sind nämlich ein- und derselbe Zustand

in Raum und Zeit. Wenn ich morgens aufwache, erscheint der Körper in 

meinem Verstand und mein Verstand ist der Inhalt meines Bewusstseins.

Der physische Körper als phänomenale Polarisationserscheinung im Ereig-

nisraum - im Feld - ist eine geistige Projektion - leer und ohne Selbst, wie

auch alle anderen Phänomene. Der Geist ist das "ich", und dieses "ich"

taucht aus dem Selbst auf. Der Körpergedanke lenkt vom Selbst ab und

strebt von ihm fort. Für wen sind der Körper und seine Geburt? Nicht für

das Selbst, sondern für das Nicht-Selbst, das sich einbildet, getrennt zu

sein. Solange das Gefühl des Getrenntseins anhält, werden strömende

Gedanken da sein. Überall, wo das Gefühl besteht, vom Ursprung getrennt

zu sein, herrschen Erregung und Bewegung, die solange anhalten, bis dieses

Gefühl verschwunden ist. Ist der Ursprung wiedergefunden, hört das Gefühl

des Gesondertseins auf, und dann herrscht Friede. Leben ist Dasein, und

dieses ist identisch mit dem Selbst. Das Leben währt ewig. Jetzt ist das Leben

durch den physischen Körper bedingt und du identifizierst fälschlicherweise

dein Sein mit dem des physischen Körpers. Die Körper verbinden sich mit dir

als mentale Projektionen, und in dir wird dadurch die Vorstellung "Ich bin

der Körper" erweckt. Wenn diese Vorstellung aufhört, verbleibst du als das

reine Selbst. Ich bin also der unbewegliche Beobachter oder besser Zeuge

des Bewusstseinsstromes, der sich stetig verändert. Jenseits des Beobach-

ters liegt die unendliche Intensität der Leere und Stille. Jenseits ist die

Zeitlosigkeit. Dies ist für jeden Menschen möglich zu erkennen, da hinter

dem physischen Auge das feinstoffliche Auge des Erkenntnisvermögens

steht. Die Bedeutung des feinstofflichen Auges zeigt sich darin, dass das

physische Auge ohne die Hilfe des feinstofflichen Auges gar keine Objekte

in der phänomenalen, physischen, illusorischen Welt sehen kann. Und

wenn der physische und feinstoffliche Körper keine permanente Unterstüt-

zung durch den Kausalkörper hätten, wäre das Erkenntnisvermögen tot.

Um Wissen im Kausalkörper zu gewinnen, sind die Grundlagen des fein-

stofflichen Körpers (Verstand, Erkenntnisvermögen, Denken, Lebensenergie

und die Sinne) untauglich. Nichts von ihnen kann jemals in den Kausalkörper

einteten!


DIE EINZIGE WIRKLICHKEIT-DIE EINZIGE WAHRHEIT-IST DAS SELBST:

- Das im tiefsten Inneren unseren menschlichen Seins verankerte Wissen

um das Selbst ist etwas ganz anderes als alles intellektuelle, studierbare

Wissen, das wir als polare Entsprechung der Unwissenheit erkennen. Es

ist ein Wissen, das vor undenklicher Zeit besteht, ja vor aller Zeit besteht -

es ist SEIN hier und jetzt.


- Der "Große-Kausalkörper" - das Feld des Höchsten (inneren) Wissens -

das Feld der gedankenlosen Wirklichkeit - ist der Zustand, in dem die Un-

wissenheit ausgelöscht ist. Es sollte an dieser Stelle verstanden werden,

dass Unwissenheit, der Zustand der Vergessenheit, nur in Bezug auf den

grobstofflichen und feinstofflichen Körper Berücksichtigung findet und

dass die Aktivitäten oder Veränderungen im feinstofflichen Körper, wie

etwa resonatorisch bedingte Anziehung und Abneigung, Hunger und Durst,

Freude und Schmerz nur mithilfe des "Kausalkörpers" und des "Großen

Kausalkörpers" erfahren werden können. Das Grobstofflich ist vom Fein-

stofflichen durchdrungen, das Feinstoffliche ist vom Kausalen durchdrun-

gen und das Kausale ist vom Großen-Kausalen (Bewusstsein oder Wissen)

durchdrungen. Obwohl das Wissen, das im Großen Kausalkörper weilt, der

Zerstörer des Kausalkörpers (der Unwissenheit) ist, kann es nicht den

grobstofflichen und feinstofflichen Körper zerstören! Nur das einzigartige

Wissen des Großen-Kausalkörpers ist Gegenspieler der Unwissenheit. Die

Unwissenheit verschwindet erst, nachdem man das ursprüngliche Wissen

erreicht hat (SELBST-ERKENNTNIS als "ICH BIN"). In dieser Selbster-

kenntnis erscheinen alle Impulse und Aktivitäten (Bewegungen) als grob-

oder feinstoffliches Verlangen im Raum.

Das Wissen, das die Erscheinung der Welt beinhaltet, hat offenbar nicht

vollständig die Unwissenheit zerstört (Symmetriebrechung). So wie Licht

Dunkelheit zerstört und uns Menschen auf diese Weise das Wissen um die

Objekte schenkt, die zuvor aufgrund der Dunkelheit unbekannt waren, so

erscheint die Welt nur, weil der Kausalkörper sie unterstützt und bewahrt

hat. Solange Wissen nicht stirbt, stirbt Unwissenheit nicht. Wissen und

Unwissenheit sind Siamesische Zwillinge, geboren aus der Illusion (Maya).


Das, was Sie nicht waren, ist die wahre Existenz. Das ist wahr. Und das,

was Sie behaupten heute zu sein, ist falsch. Die Wahrheit ist ewig. Das ist

der Zustand, in dem die Anwesenheit abwesend ist, der ewige Zustand.

Und weil er ewig ist, ist er die Wahrheit. Ihr "Ich-Sein" ist an die Zeit

gebunden, er ist nicht ewig und darum ist es unwahr - ewige Existenz der

Unwahrheit. Bewusstsein oder die Anwesenheit selbst sind Liebe, die

formlos ist. Liebe will sein. Deshalb sind all Ihre Bemühungen dazu da,

die Anwesenheit aufrechtzuerhalten. Das ist von überragender Wichtigkeit,

weil es die ganze Welt enthält. Deswegen erfahren Sie die Welt. Die Welt

ist in diesem Bewusstsein.


Wahres Glück (echte Stille) kommt nicht von willentlichem Bemühen

um dieses Glück, sondern entsteht aus dem Verweilen im Selbst, und das ist

nichts, was man erwirbt, sondern es kommt spontan dazu, wenn der Geist

frei von gegensätzlichen Vorstellungen aller möglichen Art ist; das Verwei-

len im Selbst - Erleuchtung - ist unser natürlicher menschlicher Zustand.

Wir müssen ihn nicht herbeiführen.

Diene, liebe, gib, reinige, meditiere und erfahre ... . Eine gute Formel für

Frieden und Glückseligkeit könnte lauten:: "Nichts existiert, nichts gehört

zu mir. ICH BIN weder Geist noch Körper. ICH BIN das unsterbliche

SELBST".


Im Gegensatz dazu stärken wir mit persönlichem Bemühen nur das

Ego, die Ich-Vorstellung, die eben das ist, was unseren ursprünglichen

lZustand überlagert und verdeckt. Die Aufforderung zu fragen: "Wer bin

ich?" ist im Kern keine intellektuelle Übung, obwohl viele Menschen es

bis heute so sehen. Vielmehr wird der Spaltungsgeist dazu angehalten,

sich ausschließlich auf das Subjekt zu sammeln, auf das ursprüngliche

Bewusstsein oder die reine, unpersönliche Subjektivität.

In dieser Aussrichtung kann sich der Grund-Dualismus von Subjekt und

Objekt schließlich vollständig auflösen; Subjekt und Objekt werden als

nicht-zwei wahrgenommen, denn ich bin sowohl Subjekt als auch Objekt,

mal in der Dualität, mal in absoluter Einheit verschmolzen. Es ist wichtig zu

erkennen, das sowohl die Ich-Vorstellung als auch die damit fälschlicher-

weise verbundene Identifikation mit dem aus dem Geist hervorgehenden

Körper illusionär ist. Offenbar braucht das Bewusstsein ein physisches

Substrat, um sich als Körper - als psychosomatischen Apparat - mani-

festieren zu können, es ist also vom Körper abhängig. Der Verstand ist

lediglich dazu da, die Frage zu stellen: "Wer oder was bin ich?". Der

Verstand kann aber die Antwort nicht selbst finden und geben, weil er sie

unmöglich kennen kann, da es nicht um Objekt-Erkenntnis, sondern um

subjektive Erfahrung des Ich-Bin geht. Wenn Erkenntnis ist, was nicht

erkennt, dann folgt, dass Holz Erkenntnis ist. Daher steht fest, dass es eine

Erkenntnis ohne ein (mit ihr) in Beziehung stehendes Objekt nicht gibt. Nur

Vergängliches, das, was kommt und geht und damit kein wirkliches Sein

hat, das, was unwirklich ist und schon immer war, kann Objekt der Erkenn-

tnis sein. Auch das ungeitige (Selbst, die Seele) ist nicht das "Ich", weil es

ungeistig ist, wie etwa ein Tuch. Meint man etwa (die Seele) erkenne auf-

grund der Verbindung mit dem Geistigen, dann folgt, dass sie, wenn sie

nicht erkennt, tot ist. Der traumlose Tiefschlaf wird nämlich nicht erlebt

und nicht erkannt; man kann lediglich im Wachzustand darüber reden.

"Wer oder was ist dieser Jemand, der fragt?" Und schon sitzt der Verstand

wieder in der Fallgrube. Der Quantensprung aus dieser gedanklichen Fall-

grube heraus führt offensichtlich kein äußeres Bemühen herbei, das einen

ja überhaupt erst in die Lage gebracht hat. Es kommt erst dazu, wenn das

aus sich selbst entspringende Wirken das Ganzen spontan erkannt wird

und das Ich, der Jemand, in diesem Erkennen erlischt - der Suchende in

Manifstation und damit Gestalt eines Körper-Geist-Organismus hat darauf

überhaupt keinen Einfluss. Hier spielt die innere Überzeugung eine Rolle,

dass es nichts macht, dass nichts eine Rolle spielt. Wem könnte das etwas

ausmachen? Dem Ich natürlich, das ja hier seine eigene Auslöschung er-

lebt - und nicht einmal das macht etwas.

Sich also sowohl mit dem Ich und dem psychosomatischen Körper zu

identifizieren und gleichzeitig das Glück zu suchen, ähnelt dem Versuch, den

Fluss auf dem Rücken eines Krokodils zu überqueren. Das Selbst bleibt be-

stehen, auch wenn der Körper vergeht. Die menschliche Unzufriedenheit ist

also eine Folge der falschen Identifizierung des ewigen Selbst mit dem sterb-

lichen Körper. Was geboren wird, muss sterben, was erworben wird, muss

verloren gehen. Das Ewige kann nicht vom "ich" erfahren werden.

Alles Bewusstsein ist in Zeit. Deshalb erscheint dem Beobachter dem, was

sieht - die Zeitlosigkeit als Unbewusstsein, und doch ermöglicht sie das

Bewusstsein. Die Welt der Absoluten Realität, auf die mein Verstand eine

Welt relativer Irrealität projiziert hat, ist völlig unabhängig von mir, da

ich selbst die Absolute Realität bin - wie alle anderen Menschen auch

die Absolute Realität sind. Das, was sieht, der Zeuge, ist nichts Wahr-

nehmbares oder Vorstellbares und doch kann es ohne das, was erfährt,

keine Wahrnehmung oder Vorstellung geben. Ich bin nicht, was ich wahr-

nehme. Ohne jemanden, der die Erfahrung macht, kann die Erfahrung

nicht real sein. Es ist immer der Erfahrene, der der Erfahrung Realität

und Bedeutung verleiht. Jede Erfahrung hat ihren eigenen Erfahrenen,

und das Gefühl der Identität beruht auf dem gemeinsamen Faktor an der

Wurzel der Beziehung zwischen dem Erfahrenden und der Erfahrung.

Das, was ewig ist, kann vom Bewusstsein nicht beobachtet oder

messend erfasst werden. Im unbegrenzten Meer der Möglichkeiten

erscheinen alle Erfahrenden in dem ungeteilten und untrennbaren

Gewahrsein, in der Erinnerung jeder für sich, jedoch in der Essenz

identisch. Die Essenz ist die Wurzel, die zeit- und raumlose"Möglichkeit"

aller Erfahrungen - ewig ungeboren und unsterblich. Ich kann mich unter

drei Aspekten betrachten: Dem Persönlichen, dem Über-persönlichen und

dem Unpersönlichen. Das Unpersönliche ist das Universelle und Wirkliche,

reine "ICH"; das Über-persönliche ist dessen Reflexion im Bewusstsein

als "Ich bin" (die Gesamtheit der physischen und vitalen Prozesse).

Innerhalb der engen Begrenzung des momentanen Augenblicks ist sich

Über-persönliche der Person in Raum und Zeit gewahr; nicht nur einer

Person, sondern der langen Serie von Personen, die an de Faden des

Karma wie Perlen an einem Faden aufgereiht sind. Es ist nämlich der

Beobachter wie auch die Überreste der gesammelten Erfahrungen, der

Sitz der Erinnerung, das verbindende Glied.


Das Licht scheint in der Dunkelheit; im Licht kann man die Dunkelheit

nicht sehen oder anders ausgedrückt: Im endlosen Ozean des Lichts

erscheinen die Wolken des Bewusstseins, dunkel und begrenzt,

wahrnehmbar nur gegen einen Hintergrund. Als Buddha sagte, dass das

Leben Leiden bedeute, muss er wohl gemeint haben, dass alles

Bewusstein leidvoll ist, das ist offensichtlich. Der Geist-der Inhalt des

Bewusstseins-ist die Quelle aller Verwirrung und der physische Körper

ist der Nährboden allen unreinen Handelns. Der physische Körper hat

kein Leid sondern besteht aus Leid. Er manifestiert sich aus dem dualen

Bewusstsein und beinhaltet den Spaltungsgeist, der Leid produziert.

Diese Erkenntnis ist wertvoll, da wir Menschen jetzt damit beginnen

können, die Wirklichkeit des menschlichen Leids tiefer und tiefer zu

verstehen. Der physische Körper besitzt eine wandelbare Natur und

diese bringt automatische Unbefriedigtsein, dauernde Ablenkung und

oft ein subtiles Unwohlsein mit sich. Da der Körper einem ständigen

Wandel unterliegt, muss er sich füllen und leeren - ohne Ende - weil

er sonst nicht existieren kann. Erkennt die Unbeständigkeit und

erkennt, dass es für den Körper keine dauerhafte Befriedugung

geben kann, dass Empfindungen unaufgefordert auftauchen und wieder

vergehen. Vergänglichkeit, Unerfülltheit und Nicht-Selbst finden sich

in allem, was existiert.

Das Bewusstsein ist von selbst über einen gekommen, es hat keine

Grundlage, es hat sich einfach so eingestellt, spontan und unwissentlich.

Wir haben uns nicht mit uns selbst, das Bewusstsein hat sich mit jedem

einzelnen Menschen von uns identifiziert, weil es nicht erkennt, dass es

bereits mit sich selbst vollkommen identisch ist. Und das, was spontan

gekommen ist, wird auf dieselbe Weise wieder gehen. Solange man

bewusst ist, wird es Leid und Freude geben. Freude und Leid kann

nicht auf der Ebene von Bewusstsein bekämpft werden. Bewusstsein

ist etwas, das uns Menschen passiert und nicht in uns ist als etwas

Äußerliches, Fremdes, etwas Auferlegtes. Es ist wie ein Juckreiz,

der uns zum Kratzen bringt. Wenn wir lernen unser Bewusstsein als

eine Art Fieber, individuell-persönliches und privates, zu erkennen,

in dem wir eingeschlossen sind wie ein Küken im Ei, dann kann

aus dieser Haltung eine Krise erwachsen, die das Ei zerbricht.

Letztendlich geht es darum, den Bund mit dem Bewusstsein aufzugeben.


Was meinte wohl Siddhartha Gautama, der als "Buddha" ("Jemand, der darüber

schaut") von 563 v. Chr. bis 483 v. Chr. lebte, wirklich mit "Kalapas", den ultra-

kleinen Teilchen der "Existenz" ("ins Da-Sein heraustreten"), die mit unermesslicher

Geschwindigkeit entstehen und vergehen? Besteht hier ein Zusammenhang

zwischen diesen Kalapas und der Leere aller Dinge ("Sunnata") im "Großen Raum",

der alles umfasst?

Ein wesentlicher Forschungsbeitrag der Quantenphysik besteht jedenfalls in der

Erkenntnis, dass der "leere Raum des Universums" - das Quantenvakuum" nicht

leer ist, sondern jede Menge Energie sowie nicht-triviale Strukturen enthält.

Einstein kommt auf riesige Energiewerte im Bereich von etwa 3,3 * 10113 J/m3

und die ist auch nur der Anteil der elektromagnetischen Wellen, ein bescheidener

Teil der Raumenergie. Der leere Raum ist um ein Vielfaches schwerer in der

Masse ist als alles, was sichtbar ist, zusammen.

Aus der Heisenbergschen Energie-Impuls-Unbestimmtheitsrelation geht hervor, dass

unser Universum bei mikroskopischen Abständen und Zeitintervallen ständig der

Schauplatz eines wilden Hin und Hers von Energie und Impuls ist. Sogar in einer

leeren Raumregion sind nach dieser Relation Energie und Impuls unbestimmt. Sie

schwanken oder fluktuieren zwischen Extremen hin und her, die umso größer

werden, je kleiner der Raumbereich und der betrachtete Zeitraum werden. Wenn

eine Energiefluktuation groß genug ist, kann sie vorübergehend bewirken, dass sich

ein Quant X und sein Antimaterie-Partner X in einer Eruption bilden, obwohl die

Region ürsprünglich leer war! Da die Energie schnell "zurückgezahlt" werden

muss, vernichten oder annihilieren sich die Teilchen schon im nächsten Augenblick

wieder, wobei sie die Energie freisetzen, die sie bei ihrer Entstehung aus dem

Quantenfeld "ausgeborgt" haben. Gleiches gilt für alle anderen Formen, die

Energie und Impuls annehmen können - Eruption und Annihilation (Manifestation

und De-Manifestation, Kommen und Gehen) anderer Partikel, heftige Schwingungen

elektromagnetischer Felder, Fluktuation starker und schwacher Kraftfelder.


Dieses spontane Auftauchen (Existenz) von Kalapas als Quelle aller Manifestationen

sowie ihr spontanes Verschwinden (Nicht-Existenz) könnte Buddha gemeint haben.

In dieser Weise findet "Schöpfung" nicht statt und hat auch niemals stattgefunden.

Sie besteht einfach immer und ist nicht aus dem Nichts entstanden, sondern ist das

Nichts: Eine "scheinbare Welle" des Selbst im Ozean des Nicht-Selbst, ohne zeitliche

Bewegung. So wie die Form der Welle ist auch die Bewegung illusionär.

In Wirklichkeit gibt es keine Subjekt-Objekt-Verbindung, weil Bewusstsein allen

derartigenZusammensetzungen innewohnt. Das Ego-Gefühl entsteht nämlich, wenn

die vielfältigen Verbindungen und Beziehubgen der Partikel und Moleküle im Bewusst-

sein als Objekte des Pseudo-Subjekts gesehen werden, anstatt als reine Erschei-

nungen bzw. Reflexionen innerhalb seiner selbst.


Heisenbergs Unbestimmtheitsrelation offenbart, dass der makroskopische

Durchschnitt von Eruptionen und Annihilationen eine Fülle von mikroskopi-

schen Aktivitäten verschleiert. Werden alle diese nicht endenden Fluktuationen

addiert, erhält man ein Hintergrundmeer aus Licht mit einer immensen

Gesamtenergie. Eine mögliche Abschätzung der Energiedichte der elektro-

magnetischen Nullpunktswellen des Quantenvakuums liefert:


   Eelm / V = (45 me 4  c 5) / (12 αe (  h/2 ∏) 3 ) = 1,001* 10 29 J/m3  
   

   me - Masse des Elektrons // c - Lichtgeschwindigkeit // h - Plancksches

   Wirkungsquantum // αe - Feinstrukturkonstante (für den Fall gebundener

   Zustände mit  E < 0)  

   Diese Naturkonstanten findet man wieder im Lagrange-   Operator des

   Fotons in elektrischen und magnetische Feldern (nach Heisenberg und

   Euler.

Nicht nur das, was Physiker Materie nennen, sondern auch Raum ist Energie und

lässt sich umwandeln. Ein Liter Volumen des bloßen Raumes enthält, besser ist

die Energie von 27 811 799 Milliarden Megawattstunden. Da der Radius R des

Universums geschätzt mit mindestens 45 Milliarden Lichtjahren in der Literatur

angegeben wird, ergibt sich daraus ein Kugelvolumen von

VK = (4/3) R3 = 7,7 * 1079 m3 .

Da Elektronen in Atomen, Molekülen und anderen Teilchenassoziationen energe-

tisch durch resonatorische Wechselwirkungen mit praktisch unerschöpflicher

Raumenergie werden, können sie auf ihren "Bahnen"/"Energieniveaus" mit end-

licher Verweildauer existieren. So zeigen Rechnungen der stochastischen Elektro-

dynamik, dass die Frequenz, mit der sich z.B. das Elektron im Grundzustand des

Wassenstoffatoms bewegt/das Stehwellenfeld des s-Elektron-Zustands existiert,

genau die Frequenz ist, die die Raumenergiewelle mit der Frequenz aus dem

Gesamtenergiespektrum der elektromagnetischen Nullpunktwellen haben

muss, um das Elektron und damit das Wasserstoffatom im Grundzustand stabil

zu erhalten. Wenn es also keine Raumenergie gäbe, existierten auch keine

Atome, Moleküle, Teilchenassoziate und damit auch keine physischen Körper.

Licht besteht aus elektromagnetischen Wellen und Raumenergie auch, wobei

jedoch die elektromagnetischen Wellen nur einen kleinen Anteil der gesamten

Raumenergie bilden. Der Begriff "Nullpunkt" steht dafür, dass der Quantenzu-

stand bei den Wellen der Raumenergie "Null" (elektromagnetische Null-Wellen)

ist, beim visuellen Licht ist der Quantenzustand "Eins" (elektromagnetische

Eins-Wellen).

Die Energie im Quantenzustand E = (n + 1/2) h 2 f ist niemals Null, egal, ob

man für n = 0  oder n = 1 einsetzt. Die Energie im Quantenzustand Null heißt

Nullpunktsenergie. Licht ist das eine Spektrum, das voller Wellenlängen ist, und

Raumenergie ist das andere Spektrum, ebenfalls voller Wellenlängen. Beide

existieren ungestört nebeneinander - jedoch in unterschiedlichen Quantenzu-

ständen.

Ich erkenne hier folgende Weisheit: Da ich (als Mensch) und der Raum nicht

verschieden sind, wird jeder Ort, an den ich gehe, der Ort sein, wo ich bereits

anwesend bin.

Die Wellen im Quantenzustand n = 1 können mit Hilfe der Biorezeptoren

auf der Netzhaut unserer menschlichen Augen "gesehen" werden. Die Magno-

und Parvozellen im visuellen Kanal hinter der Netzhaut leiten die Lichtinformation

weiter und machen Wahrnehmung möglich. Die Wellen im Quantenzustand n = 0

können wir nicht mit unseren Augen sehen. Sowohl die Null-Wellen als auch die

Eins-Wellen laufen mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum.

Da das Universum einen (mit der Zeit veränderlichen) "Radius" besitzt, hat es

auch einen (zeitlich veränderlichen) "Rand". Man kann es sich symbolisch als

einen unvorstellbar riesigen "Potenzialtopf" vorstellen, in dem neben dem chao-

tischen Trubel von Quantenwellen auch geordnet Stehwellenfelder (nicht-triviale

Strukturen) existieren, die von den Frequenzen der Null- und Eins-Energie-

wellen durch "Wellenresonanz" versorgt, kofiguriert und erhalten werden.

Dies ermöglicht auf mikroskopischer und makroskopischer Ebene eine enorme

Formenvielfalt körperlicher Assoziationenen. Wellenresonanz geschieht und

dient nicht nur der Kommunikation innerhalb von Körpern, sondern auch

zwischen verschiedenen Lebewesen.

Irgendwann - bedingt  durch innere Prozesse - geschieht wieder eine Auflösung

der körperlichen Strukturen, z.B. bei Organismen  durch zelluläre Erschöpfung.

Das bedeutet einen Verlust an erhaltender wellenresonatorischer Kopplung mit

den spezifischen Null- und Eins-Wellen des allversorgenden Feldes und damit

den anschließenden körperlichen Zerfall.


Bevor das Wissen im Großen-Kausalkörper stirbt, müssen alle Körper sterben,

die sich darunter befinden: Der grobstoffliche Körper, der feinstoffliche Körper,

der Kausalkörper und der Große-Kausalkörper. Die verschiedenen Energiekörper

des Menschen sind elektromagnetische Bewusstseinsfelder. Diese vier Körper

sterben der Reihenfolge nach. Wenn wir auf einen sterbenden Menschen schauen,

dann tun wir nichts anderes, als auf ihn zu schauen. Ein Prinzip, das den Tod

betrifft und leicht wahrzunehmen ist, besteht darin, dass die Auflösung beginnz,

wenn das Wachstum aufhört. Es ist nicht nötig für den Tod zu arbeiten.

Geburt und Tod oder das Erscheinen und sich Auflösen sind die zwei gegensätz-

lichen Seiten derselben Bewusstseinsverfassung. Wenn das eine kommt, geht

das andere und umgekehrt, wenn das eine geht, kommt das andere. Der Tod

stirbt seinen eigenen Tod!

Wenn der Große-Kausalkörper, der das Wissen ist, stirbt, ist das höchste Wesen,

Gott formlos, jenseits von Zeit und Raum, das allen vier Körpern innewohnt, frei-

gelegt. Diese höchste Wesenheit ist "DAS", was niemals geboren ist und niemals

stirbt. Nachdem alle entsprechenden Körper sterben, bleibt "DAS EINE", das den

Tod von all diesen Körpern sieht. "DAS EINE" ist deine wahre Natur und auch "DAS",

wo niemand zurückkommen kann.


In Wirklichkeit besteht das "Reich Gottes" und das "Reich des Himmels" aus den

unendlichen, transzendenten Weiten des Kosmischen Bewusstseins bzw. aus den

kausalen und astralen Bereichen der vibrierenden Schöpfung. Diese Bereiche sind

beträchtlich feiner als die physischen Schwingungen, die zu Planeten, Luft und ir-

discher Umgebung verdichtet sind. Der Umfang aller materiellen Formen und

Schwingungen liegt im kosmischen Bewusstsein. Das,was wir Materie nennen,

ist verdichtete Energie; physische Energie ist verdichtete astrale Energie; und

astrale Energie ist verdichtete, ursprüngliche Gedankenkraft Gottes. Deshalb

liegt das kosmische Bewusstsein verborgen innerhalb und jenseits aller Ebenen

der Materie, der physischen Energie, der astralen Energie und der Gedanken

oder des Bewusstseins. Was für den Makrokosmos gilt, trifft auch für den

Mikrokosmos des menschlichen Körpers zu: Das Kosmische Bewusstsein,

das sich durch ewig neue Freude und Unvergänglichkeit auszeichnet, ist der

Schöpfer des menschlichen Bewusstseins und wohnt diesem inne. Aus dem

unendlichen kreativen Kosmischen Bewusstsein gingen individuelle Seelen

hervor; diese individualisierten Ideenschöpfungen aus Gedanken wurden durch

Verdichtung der magnetischen, kausalen Bewusstseinskräfte in zwei

Schichten äußerer Manifestation gehüllt: in den astralen Körper aus

leuchtender Lebenskraft und in den irdische Körper aus Fleisch und Blut. Das

"Reich Gottes" kommt nicht als Antwort auf Sinneserfahrungen und ist nicht

örtlich - hier oder dort, irgendwo in der Wolken - dies ist nicht der "Himmel";

der Himmel, von dem die Rede ist, ist hinter allem materiellen Bewusstsein

verborgen. Im "Reich der Materie" und des "Körperbewusstseins" trifft der

Mensch auf Krankheit sowie auf geistiges und körperliches Leiden, wendet er

sich aber z.B. durch Meditation oder durch andere Heilarbeit dem "inneren

Reich" zu, so findet er den "Tröster", den "Heiligen Geist" oder die koamische

"AUM-Schwingung", die sich in den subtilen zerebrospinalen Zentren des

spirituellen Bewusstseins im Rückenmark manifestiert.


Die Gesamtheit der Aktivitäten des leeren Raumes bezeichnet man als Nullpunkt-

feld, was dem niedrigsten resonanten, pseudo-metastabilen Zustand einer

Resonanzenergie von E0 = 0 entspricht. Ein Teil dieser Null-Energie ist die

Nullpunktsenergie des Quantenvakuums - Freie Energie des Raumes.

So ist das Quantenvakuum z.B. mit elektromagnetischen Wellen aller möglichen

Frequenzen und Wellenlängen durchflutet. Dies wurde bereits in den Jahren 1947

bis 1949 von Henry Casimir rechnerisch vorausgesagt (postuliert). Der Casimir-

Effekt ist im Jahre 1997 von Steve Lamoureux experimentell bestätigt worden.


Es gibt also etwas in dem makroskopischen Raum mehr, als wir klassisch "sehen"

können. Richard Feynman hat im Rahmen seiner quantenelektrodynamischen

Forschung entdeckt, dass der leere Raum "polarisiert" ist. In meinem Bewusstsein

finde ich hierin das universell existierende "Dualitätsprinzip" wieder.

Der physische Kosmos ist an das Gesetz der periodischen Wiederkehr gebunden.

Information ist die Grundlage der Naturwissenschaften und nicht die Untersuchung

einer materiellen Wirklichkeit.

 

In den heiligen Schriften der Hindus wird der "Heilige Geist" als OM/AUM bezeichnet.

"A" steht für Akara oder die schöpferische Schwingung, "U" für Ukara, die

erhaltende Schwingung und "M" für Makara, die vibrierende Karft der Auflösung.

"Vishnu" ist der"Wissende der Zeitalter und der Zeit". Er ist der Schöpfer und

Zerstörer von beiden.


Der Mensch lebt nicht von "Brot" allein, d.h. von den jeweiligen begrenz-

ten Energien, die aus den feszen, flüssigen und gasigen Stoffen physi-

schen Ursprungs gewonnen werden, welche alles Leben erhalten. Viel-

mehr wird er in erster Linie von "jedem Wort" (jeder Einheit der unbe-

grenzten Kosmischen Energie, dem OM oder Amen ausgeht) ernährt, das

durch den "Mund Gottes" (die Medulla oblongata) in den menschlichen

Körper herabsteigt. Die Medulla oblongata an der Basis des Gehirns ist

der Sitz des Lebens und entsteht aus einer befruchteten Eizelle, der ur-

sprünglichen Zelle, in welche die Seele im Augenblick der Empfängnis

eingeht. So, wie Radiowellen unsichtbar sind und doch mit einem Em-

pfangsgerät aufgenommen werden, wird die aus der kosmischen Quelle

strömende, vibrierende Lebensenergie ("Prana" oder "Lebensatem")

von dem subtilen astralen Zentrum in der Medulla empfangen. Diese

Energie wird in dem Dynamo astraler Kraft im Gehirn gespeichert. Von

dort fließt sie durch die Medulla nach außen und wird an alle Zellen des

des Körpers verteilt. Würde man diesen Energiestrahl entfernen, würde

der physische Körper spontan tot umfallen.

Der vom Gehirn herabfließende Lebensstrom lenkt den Geist zu den

Sinnen, damit dieser sich mit dem physischen Körper und dem Bereich

der "Materie" identifiziert und sich darein verwickelt.

Alle astralen zerebrospinalen Nervengeflechte sind - ihrem natürlichen

Zustand nach - geistig geartet und spiegeln verschiedene Ausdrucks-

formen der höchsten Intelligenz sowie der Schwingungskraft der über-

bewussten Seele wider. Wenn jedoch die Energien dieser Zentren unter

dem Einfluss der Sinne nach außen gezogen werden, wodurch ihre Ver-

bindung mit der reinen Unterscheidungskraft der Seele eingeschränkt

wird, verschafft sie sich auf entsprechend verzerrte Weise Ausdruck.

Die nach außen gerichteten Gehirnzentren drücken Intellekt, Vernunft

und eine unnatürliche Ruhelosigkeit aus (anstatt die allwissende Weis-

heit der Intuition und die vom Geist ausgestrahlte Ruhe).

Wenn sich das nach außen gerichtete Herzzentrum mit den Sinnen iden-

tifiziert, zeigt es sich als Tätigkeitsdrang, der von gefühlsmäßigen Zunei-

gungen und Abneigungen, Anhänglichkeit und Abscheu bestimmt wird

(und nicht vom reinen, unvoreingenommenen Gefühl und der gezügelten

Lebenskraft). Die nach außen gerichteten drei niedrigen Zentren ver-

schaffen den gierigen Sinnen Nahrung (und drücken nicht das höchste

Potential dieser Chakras aus: Selbstbeherrschung, Befolgen tugendhafter

Prinzipien und der Kraft, unheilsamen Einflüssen Widerstand zu leisten).


Die materiellen Mittel zur Erhaltung des physischen Körpers sind nur in-

direkte Quellen der Lebensenergie und sind von der Kosmischen Ener-

gie abhängig, der direkten Quelle des Lebens. Zeichen des Lebens und

des Todes ist die An- oder Abwesenheit von Prana, allgemein auch als

Atem bezeichnet. Die Abwesenheit von Prana beendet die Tätigkeit des

Herzens und wenn Atmung und Herzschlag aufhören, stibt der Mensch.

 

Alles vibriert: Ohne Pulsation kein Pumpen, kein Herzschlag, keine Atmung, keine

Aufrechterhaltung von Ordnung mitten im turbulenten Sein. Wenn die Pulsation

fehlt, dann gibt es auch keine selbstähnliche Kopien. Ein System koppelt einerseits

auf sich selbst zurück, Herzschlag für Herzschlag, Atemzug für Atemzug, Nacht-

schlaf für Nachtschlaf, und gleichzeitig koppeln ähnliche Nachbarsysteme ein,

jedoch untergeordnet, sonst kommt es zu Verfall und zu Zerfall. Im Nullpunkt-

feld finden in zeitlich und örtlich begrenzter Abfolge Schöpfung, Erhalt und

Auflösung fortwähend statt.

 

Im unendlichen Bewusstsein existiert das Universum (in uns), ein reines Gewahrsein,

das wissend und leuchtend ist. Es ist nicht von physischer Natur und kann deshalb

durch nichts behindert und eingeschränkt werden. Es hat weder Form nach Farbe,

man kann es erfahren, aber nicht äußerlich als ein Objekt wahrnehmen. Es umfasst

sowohl die bewussten kognitiven als auch die unterbewussten Aspekte des Geistes,

durch den wir Menschen die Welt wahrnahmen und erkennen, und ebenso die

Gefühle. Das Bewusstsein erschafft alle Verbindungen in allen mannigfaltigen

Hierarchien. Wegen der Vernetzung (Wirbel in Wirbel ... in Wirbel...) sickern die

Vibrationen nach überall, wo sie sich halten können, wo sie auf "Resonanz" treffen.

Ich glaube, dass jenseits der privaten Welten eine gemeinsame, objektive Welt

 - durch Superposition personaler Welten - existiert , von der die persönlichen

Welten nur Schattenbilder sind. Dies ist dann die Wahrnehmung einer gemein-

samen Welt, ganz ohne Hirn. Das Hirn, das ebenfalls das Ergebnis eines Quanten-

wellenkollaps ist, selektiert lediglich und ist ein Filter zu möglichen Einschränkungen.


Es gilt die allgegenwärtige Präexistenz des Nichts zu erkennen, der nur

potenziellen Energie, woraus dann etwas auftauchen kann: aus dem Potenzial

der unendlichen, raum-und zeitlosen Mannigfaltigkeit der Möglichkeiten das

Verwirklichte (Feld diskreter, objektiver Erfahrungen in der Raumzeit) oder

quantenphilosophisch ausgedrückt: aus der Nichtmanifestation die Manifestation

("Ereignisschaltung durch Kollaps der Quantenwelle").


Es gibt ein Bewusstsein, ein Feld, eine Kraft, die alles durchdringt. Mit der

Entstehung des Bewusstseinsfeldes erscheint die Welt zusammen mit den

individuellen Körpern und all ihren Freuden und Leiden. Dieses Feld geschieht

nicht um uns herum, sondern es geschieht durch uns, und es geschieht als wir.

Wir sind das "U" - die erhaltende Schwingung - im holographischen Quanten-

Universum: Die Realität lässt das Unreale erscheinen und vergehen.


Vergängliche Momente, aneinandergereiht, schaffen die Illusion von Zeit,

doch das Zeitlose des reinen, unabhängigen Seins, unabhängig von aller Teilung

und Trennung, ist nicht in Bewegung, denn jegliche Bewegung bedarf eines

unbewegten Hintergrundes. Es ist selbst der Hintergrund. Daher lässt sich das Sein

nicht im Bewusstsein finden. Das Sein beinhaltet alles und manifestiert alles. Es

gibt nur diese dunkle Quelle, der unbewegliche Hintergrund der Bewegung,

der alles zum Strahlen bringt. Es ist wie das Tageslicht, das alles sichtbar macht

und dabei selbst unsichtbar bleibt. Und es ist immer das Objekt, das sich

verändert, nicht das Licht.


Wir Menschen sind das Auge, durch das die Schöpfung sich selbst sieht.

Das Bezeugen, was sich ereignet, geht von der Leere jenseits des Kausal-

körpers aus, von der Position des Großen-Kausalkörpers ("Ich bin Selbst-

erkenntnis", "Ich bin Zeuge der Unwissenheit", Das Empfinden von "Ich

bin"), in der Erkenntnis, dass ich nicht von Natur des Wissen bin, da ich

von ihr genauso umgeben bin wie von der Unwissenheit. Wissen und Un-

wiisenheit sind aus "mir" heraus geboren und wurden dann irrtümlicher-

weise für mich gehalten. Dieses "Ich" hier kann so ausgedrückt werden:

"Nicht dieses, nicht das". Das, was keine Unwissenheit ist und das, was

kein Wissen ist. Es ist immer das Eine, das Licht auf alles wirft, was als

"das" bezeichnet wird. Dies bedeutet: Wenn ich als Mensch einigermaßen

derselbe bleiben will, muss ich mich ständig wandeln.


Der "Kausalkörper" (der dritte Körper) ist der nätürliche Zustand des

Menschen, ein Zustand "reiner Vergessenheit", in dem die Eigenschaft

der "Unwissenheit" vorherrscht: Es gibt keine Gedanken an das Wohl-

ergehen des grobstofflichen (des ersten Körpers) oder des feinstofflichen

Körpers (des zweiten Körpers) und keine Beziehung zu beiden.

Kausalkörper bedeutet, dass es keinerlei Wissen über irgendetwas gibt.

Er ist wie der Tiefschlaf, aber er ist kein Tiefschlaf, ein Zustand des

"Unwissbaren", der reinen Vergessenheit oder "die Leere", bar aller

Gedanken, Vorstellungen und Zweifel, die Präsenz von Glückseligkeit und

Frieden mit dem Hauptmerkmal, alles zu vergessen. Wir sagen: "Ich

habe selig geschlafen" und "Ich habe von nichts gewusst". Jeder Mensch

geht in seine wahre Natur ein, taucht tief, erfährt Glückseligkeit und kommt

wieder aus ihr hervor. Allerdings ist die tiefe Unwissenheit der eigenen

wahren Natur gegenüber Teil der Erfahrung.


Der "Große-Kausalkörper" (als "Sat-Chit-Ananda" bekannt) ist der "Vater"

aller drei Körper. Er weist auf einen Zustand des Bewusstseins hin, der

trotz der Tatsache, dass der physische Körper noch vorhanden ist, ohne

Körper ist. Das ist die Verfassung des Wissens im vierten Körper. Verglichen

mit den drei vorhergehenden Körpern, ist der vierte Körper ein Zustand, der

ohne Körper und ohne jeglche Bedingtheiten in der Form des Wissens ist.

In allen Zuständen ist Wissen ein und dasselbe. Allerdings ist das Wissen in

den drei ersten Körpern verfälschtes Wissen oder bedingtes objektives

(Objekt bezogenes) Wissen im Gegensatzt zum Reinen Wissen im Großen-

Kausalkörper. Wissen ist immer Wissen. Aufgrund der Identifikation mit

bestimmten Formen des Wissens sieht/erkennt ein Mensch Unterschiede und

erzeugt so in dem "Einen Wissen" Unterscheidungen und Trennungen. Dies

macht verständlich, dass Wissen in seinem ursprünglichen Zustand in den

ersten drei Körpern nicht erfahren werden kann. Das liegt daran, dass es sich

darin immer in eier bedingten Form befindet. In den ersten drei Körpern wird

es immer nur als objektives (Objekt bezogenes äußeres) Wissen erfahren.

Wenn Reines Wissen oder Bewusstsein von einem Menschen erkannt ist,

kann dieser Mensch verstehen, dass die Entität, die "die Welt" genannt wird,

nicht getrennt oder verschieden von dem ist, was "Das Wissen des Selbst

(Selbst-Erkenntnis) genannt wird, wenn es mit objektivem Wissen vermischt

ist.


Auch wenn alle Zustände kommen und gehen (Bedingtes Entstehen und

Vergehen), der Zeuge der Zustände(der, der sehend erkennt) kommt nicht

und geht nirgendwohin!


Derjenige, der die dunkle und helle Hautfarbe und die Kindheit, die Jugend

und das Alter des physischen Körpers wahrnimmt, ist auch derjenige, der

alle Konzepte, Vorstellungen, Träume und Zweifel im feinstofflichen Körper

bemerkt. Derselbe Zeuge sieht auch den Kausalkörper, in dem Konzepte,

Einbildungen und Zweifel vollständig abwesend sind.


Derjenige, der alle drei Körper bezeugt, ist für immer wach!


Die oben beschriebenen drei Körper werden aus dem Großen-Kausalkörper

geboren, der sich in der Form der ursprünglichen Illusion (Maha-Maya)

befindet. Selbst während ein Zustand in den anderen übergeht, wird das

Wissen, das in all diesen Zuständen gegenwärtig ist, niemals verfälscht.

Der Große-Kausalkörper durchdringt alle anderen Zustände wie Tiefschlaf,

Traum und Wachzustand. Das Gewahrsein oder Bewusstsein im Großen-

Kausalkörper ist die "Selbst-Leuchtende Flamme", die ohne jede Verhüllung

nackt zum Vorschein kommt, indem sie die Unwissenheit dazu bringt, sich

selbst zu vergessen. Wenn die Natur des "Bezeugenden Wissens" erkannt

wird, verschwindet die Unwissenheit völlig. Und obwohl die Unwissenheit

verschwindet, ist es nicht richtig, dass die Manifestation oder das, was

gesehen wird, ebenfalls geht; nur die Haltung verändert sich. Alles, was

gesehen wird und erscheint, ist eine Form des Wissens. Dadurch wird das

sichtbare Universum ebenso wenig zerstört, wie durch das Licht einer Lampe,

das zwar Dunkelheit vernichtet, aber nicht die in ihm erkannten Objekte zum

Verschwinden bringt.


Die Wahrheit ist ewig. Das ist der Zustand, in dem die Anwesenheit abwesend

ist. Und weil er ewig ist, ist er die Wahrheit. Unser menschliches "Ich-Sein"

ist an die Zeit gebunden, es ist nicht ewig und darum ist es unwahr -ewige

Existenz der Unwahrheit. Bewusstsein oder die Anwesenheit selbst sind

Liebe, die formlos ist. Und sie will die ganze Zeit über existieren. Das ist die

pure Liebe selbst. Diese Liebe will sein. Deshalb sind all unsere menschlichen

Bemühungen dazu da, die Anwesenheit aufrechtzuerhalten. Das ist von über-

ragender Wichtigkeit, weil es die ganze Welt enthält und deswegen erfahren

wir die Welt. Die Welt ist in diesem Bewusstsein.


Tatsache ist, dass wir Menschen

 - weder im physischen Körper sind noch außerhalb  von ihm sind.

   Schlaf ist der natürliche Seinszustand.

 - im Tiefschlaf, im Traum und im Wachzustand genau die Gleichen sind.


Es ist wesentlich, die Funktionsweise von diesem Körper und der Lebenskraft

- das ist der psychosomatische Prozess - tief zu verstehen. Erst in diesem

Verstehen können wir bewusst wahrnehmen, dass der Wissende vollkommen

gesondert vom psychosomatischen Mechanismus ist - er bezeugt nur.!


Tiefschlaf ist ein Zustand des Glücks; in ihm gibt es kein Elend. Das Gefühl

des Mangels, des Schmerzes (der Emotionen) und es Unglücklichseins steigt

nur im Wachzustand auf, weil im Wachzustand der Geist aufgetreten ist; er

erhebt sich mit dem "ich"-Gedanken. Der "ich-Gedanke aber steigt aus dem

Bewusstsein auf. Das Empfinden von Begrenztheit ist das Werk des Geistes.

Wenn wir nach dem Geist suchen, wird er von selbst verschwinden, denn er

hat kein wirkliches Sein. Er ist aus Gedanken zusammengesetzt und löst sich

auf, wenn keine Gedanken mehr da sind. Leid erfahren wir Menschen daher

als Folge unerwünschten Denkens. Geistiges Heilen vermindert deshalb

leidvolle Geisteszustände. Bleibt man in diesem Bewusstsein, wird man immer

glücklich sein.


Im Tiefschlaf hat man jedoch nicht die Möglichkeit, diesen Zustand zu

untersuchen. Vergessenheit untersuchen, bedeutet also, den Zustand des

Tiefschlafs zu genießen, während man vollkommen wach ist.

Nichts wird im Zustand des Tiefschlafs gewusst, der selbst unwissentlich

auftaucht. Teifschlaf und Vergessenheit beinhalten ein verschiedenes

Maß an Unwissenheit, was erklärt, warum im Tiefschlaf eine ernorme

Dichte der Unwissenheit erfahren wird, während in der Vergessenheit die

Dünnwandigkeit der Unwissenheit noch realisiert wird. Im Tiefschlaf gibt es

weder das Spiel des Geistes noch das Spiel der Sinnesorgane. Es gibt keine

Dinge. Es gibt weder Anziehung noch Abstoßung. Die Erfahrung des Schlafes

ist einheitlich. Es gibt da keine Meinungsverschiedenheiten.Im Tiefschlaf wird

die individuelle Seele, der Geist von tiefer Trägheit übermannt und erlangt so

seinen tiefen Schlaf; es existiert nur ein dünner Schleier zwischen ihm und

dem höchsten Selbst. Wenn das Bewusstsein nicht zu den Zuständen des

Wachens und Träumens zurückkehren würde, wäre der Tiefschlaf nichts

als höchste Bewusstheit. Im Tiefschlaf erlangt man keine Erkenntnis des

Selbst, denn wenn man in den Wachzustand gleitet, ist man immer noch

unwissend: Man erlebt die manigfaltigen Objekte im Außen und wird

von ihnen beeinflusst. An der Nahstelle zwischen Wachen und Schlafen

kann man erleben, das z. B. Gefangensein und Befreiung eine Täuschung

des Individuums sind und nicht die Wirklichkeit.

Der Mensch ist seinem wahren Wesen nach gestaltloser, allgegenwärtiger

Geist. Die erzwungene oder karmische Wiederverkörperung ist das Ergebnis

von Unwissenheit und Nichtwissen ist das Hindernis auf dem Weg zur Er-

kenntnis unseres wahren Wesens. Nichtwissen ist, was nicht ist - also eine

Fiktion. Wäre es wirklich, wie könnte es vergänglich sein? In das Nichtwissen

einzutauchen und der Welt nicht mehr gewahr zu sein, ist Schlaf.

Daher sind Geburt und Tod Erscheinungen der kosmischen Täuschung und

haben nur in der Welt der Relativität Bedeutung. Der erleuchtete Mensch,

von dem Christus sprach, ist aus meinem Verständnis einer, der aus dem

Todesschlaf der Unwissenheit zum ewigen Leben erwacht ist. Es macht eben

keinen Unterschied, ob ich eine sichtbare oder eine unsichtbare Welle im Meer

meines Geistes bin.

Man geht über in den Kausalkörper, wenn man alles vergißt, während man

wach (erwacht) ist. Wenn wir sagen, dass wir etwas vergessen haben, bevor

wir uns daran erinnern, dann bedeutet das, das dieser Gedanke im Zustand

der Vergessenheit geblieben ist. Es ist erwiesenermaßen so, dass der Ge-

danke einzig und allein aus der Vergessenheit auftauchen kann. Deshalb

wohnen alle Träume und Zweifel, die im feinstofflichen Körper auftauchen,

nicht in mir. "Ich bin" vollständiges Vergessen, bar aller Konzepte, Vorstel-

lungen und Manifestationen.

Im Schlaf vergisst man die Dualität und das Elend des materiellen

Lebens - ja sogar die Welt löst sich in der unsichtbaren Weite unter-

bewussten Friedens auf, wir sind befreit von den Zwängen irdischer

Bindungen. Der Mensch hat gelert, im im Schlaf ins Unterbewusstsein

einzutauchen. Wenn wir schlafen, können unsere eigenen flüchtigen

Gedankenschöpfungen in unseren Träumen und Albträumen durch

die objektive Vorstellungskraft in sichtbare Erlebnisse verdichtet

oder "gefroren" werden. Wer lernt diese geistige Freiheit bewusst

herbeizuführen, kann sein Bewusstsein in das unendliche Reich der

Glückseligkeit im Inneren lenken, wenn er von Leid heimgesucht

oder mit dem Tode konfrontiert wird. Dieses Reich verbirgt sich

hinter dem Wachzustand und dem Unterbewusstsein so, wie der

leidmildernde unterbewusste Schlafzustand sich hinter dem Wach-

zustand verbirgt.

Während des Tiefschlafs erfährt man nicht das Gewahrsein, das dort

vorhanden ist. Gewahrsein und Bewusstsein oder Bewusstsein in Ruhe

und Bewusstsein in Bewegung sind nur begrifflich - gedanklich - ver-

schieden, ungedacht jedoch untrennbar eins. Dual sind sie nur im Vor-

handenensein der Entstehung der Zeitvorstellung, aber im Nichtvorhan-

densein, wo es keine Zeitvostellung gibt, sind sie nicht dual. Die Getrennt-

heit ist nur gedanklicher Natur.


Das irdische Dasein ist eine Reflexion des ewigen Geistes in Form von

Mann und Frau. Du und ich selbst sind zeitlos mit mir. Der bewusste

Beobachter ist Schöpfer seiner eigenen Welt.  Wenn ich erkenne,

wie ich in Wirklichkeit bin, erkenne ich die Welt als ich selbst. Und diese

ist eine große Bühnenschau, glitzernd und leer. Sie existiert und doch

existiert sie nicht. Sie ist vorhanden, solange ich sie sehen will und an

ihr teilnehme. Wenn ich das Interesse verliere, mich "umdrehe" zum

Selbst, löst sie sich auf. Sie hat keine Ursache und keinen Zweck. Sie

geschieht, weil wir geistesabwesend sind und erscheint genau so, wie

sie aussieht, ohne jegliche Tiefe und ohne Bedeutung. Was gesehen wird,

egal was, ist unwirklich - ist Illusion. Halte für selbstverständlich, dass

alle Dinge, die mit den Augen gesehen werden, nicht wirklich sind. Nur

der Sehende, nur das, was sieht - das Selbst als Zuschauer ist real. Das

Selbst ist durch alles hindurch dasselbe. Ich bin aus mir selbst heraus

unzerstörbar.Alles an dieser Welt ist ein Spiegel der Einbildung. Wer

intelligent ist, ist damit beschäftigt, seine eigene Welt zu entwerfen.

Wir verfolgen eine scheinbare Ordnung ohne uns bewusst zu sein, dass

es keine Ordnung gibt. Die Ordnung, die sich unser Geist "vor-stellt", ist 

wie ein Netz oder wie eine Leiter gebaut, um ein Ziel zu erreichen. Doch

am Ende des irdischen Daseins wirft man diese Leiter weg, obwohl sie von

Nutzen war, ist sie bedeutungslos, da kein Ich mehr da ist, das ständig

Ereignisse erschafft sowie dem Erschaffenen Sinn und Bedeutung gibt.


Bewusstsein kann nur das beobachten, was sich verändert. Erfahrung

bedeutet Veränderung, sie kommt und geht. Die Realität - die Essenz -

jedoch ist keine Erfahrung, sie kann nicht erfahren werden. Sie ist nicht

wahrnehmbar, so wie man ein Alltagsereignis wahrnimmt. Die "Realität"

kommt und geht nicht. Realität ist kein Ereignis und geschieht nicht.

Innerhalb der Realität geschieht überhaupt nichts. Die Bestimmung

projiziert ununterbrochen ihre Bilder auf die Leinwand des Verstandes,

Erinnerungen an vorherige Projektionen, und dadurch wird konstant die

Illusion selbst erneuert. Wir Menschen sind überall Sehende (sowohl

innen wie außen). Die dreidimensionalen Bildfolgen kommen und gehen

- Licht von der Unwissenheit unterbrochen - Leuchterscheinungen, die

völlig ungefährlich sind, das Denken vergeht, das Licht bleibt und das

Gefühl: "Ich bin"; "Ich bin" ist Bewegung - Aktion. Im Licht ist nur Licht.

Das Licht ist immer da, es löst sich nie auf. Wenn ich die physischen

Augen schließe, sehe ich. Also betrachten Sie das Licht und vergessen

Sie die Bilder! Mit dem Licht muss und kann ich mich nicht identifizieren,

denn ich bin Licht - wie alle anderen Menschen auch. Das Anschauen des

des Lichts in all seinen Farben ist friedvoll; die Identifikation mit den

Bildern ist leidvoll. Es ist im Alltag daher heilsam die physischen Augen

offen zu halten und sich immer wieder mit dem Licht, der unpolaren

Einheit zu verbinden.

Alles, was geschieht, ist nicht die Realität. Weder Handlungen, noch

Gefühle oder Gedanken sind Ausdrucksformen der"Realität". Nur

"Realität" ist, es gibt nichts anderes. Das, was kommt und geht, hat kein

Sein. Es ist die Realität, die alles erscheinen lässt. In der "Realität"

gibt es auch keinen Fortschritt, denn sie ist endgültig, vollkommmen

und ohne Bezug.

Es gilt zu erkennen, dass ein Ereignis als Ereignis, Vergängliches als

vergänglich und Erfahrungen lediglich als Erfahrungen im Bewusstsein

auftauchen. Das Bewusstsein leuchtet nicht aus sich selbst heraus. Es

scheint (wie oben erwähnt) durch ein Licht jenseits des Bewusstseins.

Indem die traumhaften Zustände des Bewusstseins als als solche erkannt

worden sind, gilt es nach dem Licht, in dem das Bewusstsein erscheint,

zu suchen - das Licht, das ihm seine Existenz verleiht. Es ist das Licht,

das seine eigene Leinwand bildet. Im Licht befindet sich der Inhalt des

Bewusstseins und auch das bedingungslose Gewahrsein von ihm. Wenn

ich als Beobachter außerhalb bleibe, leide ich nicht. In tiefem Verstän-

dnis, dass die Welt meine eigene Projektion ist, kann ich frei werden

von ihr, denn sie ist nur meine Vorstellung. Sowie die Teppichfarben

durch das Licht sichtbar werden, doch das Licht nicht die Farbe ist, so

entsteht die Welt durch mich, doch ich bin nicht die Welt. Die Ursache

des Leidens ist lediglich die Identifikation des Wahrnehmenden mit dem

Wahrgenommenen. Das bedeutet, dass das Leiden von Menschen

erschaffen ist. Leid gibt es nur, solange wir in der Dualität sind.

 

Wir Menschen sind bereits das Selbst, das reine Subjekt, die Übertragung, der

Ursprung aller Liebe. Daher kann das Selbst nicht durch irgend ein Tun erreicht

werden. Es kann sich selbst erfahren - "Ich-Bin" erfährt sich. Das Selbst ist voll-

kommen formlos, selbst-existent und wird durch nichts unterstützt ("Schwingungen

Seines eigenen einen Wesens"). Das, was am feinsten und kraftvollsten ist, weiß

alles, doch die fünf Elemente kennen es nicht.  Das reine Subjekt, der Ursprung

ohne jeglichen Hauch von Objekthaftigkeit, kann deshalb nicht sterben, weil darin

nichts ist, was ins Sein treten oder daraus verschwinden könnte. Wahrheit kann

eben nicht gesagt werden, da sie im selben Moment, da sie ausgesprochen wird,

bereits verfälscht wird, d.h. unwahr ist. Wahrheit kann nicht in polare Gegensätze

aufgesplittet werden - und Sprache macht eben nur mit polaren Gegensätzen Sinn!


Nur erschaffene Objekte können geboren werden und sterben. Alles, was „geboren“

wird, muss „sterben“ ("Kommen" und "Gehen"). Alle aus den vier Elementen (Erde,

Luft, Wasser, Feuer) zusammengesetzten Dinge sind leer und haben kein unabhän-

gig existierendes Selbst. Sie befinden sich in einem unablässigen Prozess der Wand-

lung - werden ohne Unterlass geboren und sterben ohne Unterlass, denn sie sind

leer von Eigenständigkeit. Nur Vergängliches kann daher in der physischen Welt ein

Objekt der Erkenntnis sein. Das reine Subjekt jedoch, der Ursprung, kann nur

Ewigkeit jenseits jeglichen Zeitbegriffs und verstandesmäßigen Zugriffs sein.

In Wirklichkeit gibt es keinen "Selbstverwirklichten" und das "Ich-Subjekt" wird

von niemanden zu keiner Zeit irgendwohin "geführt", weil es als das eine Ich

raum-und zeitlos ist.


Durch die Gnade des Ursprungs - der Quelle - kommt es irgendwann zu einem

erstaunlichen Erwachen, das offenbart, das Leben nichts anderes als ein Traum -

nur eine Einbildung - ist. Der Schlaf ist das ungetrübte Selbst. Nur, wenn ich das

Selbst vergesse, sage ich, dass ich geträumt habe. Erst, wenn der Träumer aus

einem Schlafraum erwacht, endet das Träumen, und niemand fragt sich, was

jetzt weiter aus den anderen Beteiligten und Gegebenheiten im Traum wird. 

Das Träumen ähnelt dem "Bardo" (Übergang, Lücke zwischen dem Ende einer

Situation und dem Beginn der nächsten. "Bar" bedeutet "dazwischen" und "do"

heißt "aufgehängt") des Werdens, dem Zwischenzustand, in dem man einen hell-

sichtigen und äüßerst beweglichen "Geistkörper" besitzt, der alle möglichen Erfah-

rungen durchlebt. Auch im Traum haben wir einen vergleichbaren Körper, den

Traumkörper, der alle Erlebnisse des Traumlebens erfährt. In dem Traum, den wir

„Wachzustand“ nennen, ist es nicht anders. Wachen und Schlafen sind beides irre-

führende Bezeichnungen. Anders ausgedrückt: Wir sind also wach, weil wir schlafen.

Wir erwachen nicht in einen wirklichen Wachzustand. Durch Unwissenheit erscheint

die Welt im Wachzustand und für uns in einen Wach-Traumzustand (Maya).


Für den kritischen Vertand ist Maya ein Rätsel. Sie ist ein Rätsel, weil sie 

weder als existent noch als nicht-existent beschrieben werden kann. Solan-

ge man in Unwissenheit verharrt, existiert die Welt, doch wenn alle Weisheit

dämmert, verschwindet sie. Das Entstehen und Vergehen der Lebewesen

und Universen ist das Wirken dieser nicht verursachten Ursache und ihrer

unter dem Einfluss der Relativität stehenden illusorischen Maya, die das ein-

zigartige kosmische Bewusstsein des Geistes verhüllt. Die befreite Seele kann

bewusst mit Hilfe der nicht verursachten Ursache die Metamorphosen des

Bewusstseins im Feld der "Materie" erträumen oder auch im Geist vollkom-

men wach bleiben - frei von jedem Alpdruck in Mayas Reich der sich bekäm-

pfenden Gegensätze.


Da Maya durch (Inneres) Wissen beseitigt wird, kann sie als illusorisch -

nicht als existent - beschrieben werden, und da sie die Welt erscheinen lässt,

kann sie nicht nicht-existent sein. Wenn man sich in Unwissenheit befindet,

sieht man die Erscheinung - das Phänomen - und sieht nicht Gott. Wenn

man Gott sieht, verschwindet diese Welt gänzlich aus dem Blickfeld.

Maya ist etwas, das weder dem Seienden noch dem Nicht-Seienden zuzu-

rechnen ist, ist unausdrückbar - ein Paradoxon - wie ein Kopfschmerz ohne

Kopf. Für das logische Denken ist Maya deshalb keine Theorie, sondern nur

eine Behauptung von Fakten, deren Wesen die Widersprüchlichkeit ist.

Wir gehen von einer Seinsform zur nächsten. Das ist Maya. Maya ist also eine

Behauptung, dass dieses Universum eine Tatsache ist, einer Behauptung

dessen, wie es funktioniert. Sie veranschaulicht das widersprüchliche Wesen

der Welt, die eine Mischung aus Leben und Tod (zwei Aspekte des gleichen

Bewusstseinszustandes), Gut und Böse, Wissen und Unwissenheit ist. Wenn

man Maya analysiert, zerfällt sie in Namen und Formen (eine neue Form führt

zu einem neuem Namen (z. B. zuerst "Banana", dann "Kompost"). Maya ist

eine Kombination der drei Kategorien "Raum", "Zeit" und "Ursache", die

ihrerseits wieder zurückzuführen sind auf Namen und Formen, die das Uni-

versum bilden. Obwohl alle Phänomene leer sind und ohne ein Selbst, ge-

lingt es den Fühlenden Wesen nicht, dies zu erkennen. Der Ozean der welt-

lichen Zyklischen Existenz ist wie eine Illusion. Allen zusammengesetzten

Dingen mangelt es an Dauerhaftigkeit. Ihre Essenz ist leer und ohne Selbst,

doch ahnungslose Wesen, die nicht darum wissen, Wesen, die im Sumpf von

Namen und Form feststecken, wandern durch die Zyklische Existenz im Feld

des abhängigen Entstehens. Wenn man sie ignoriert, wenn man Namen und

Formen dahinfahren lässt, dann verschwindet all diese Vielfalt für alle Zeiten,

und du bist, was du wirklich bist.

Das ist Maya: Die Illusion, das Wirkliche für das Unwirkliche zu halten. Sie -

Maya - ist nichts anderes. Doch in dem Sinne, dass man das mna das Wirk-

liche für das Unwirkliche hält und umgekehrt, dass man das Wahre und das

Unwahre zusammenspannt, ist Maya Illusion. Maya ist wirklich, dennoch ist

sie nicht wirklich. Sie ist wirklich insofern, als das Wirkliche hinter ihr steht

und ihr den Anschein des Wirklichen verleiht. Das, was an Maya wirklich ist,

ist die Wirlichkeit, die mit Maya vermengt ist und die durch sie hindurch

scheint.

Dennoch ist die Wirklichkeit nie zu sehen, und darum ist das,was sichtbar ist,

unwirklich und hat keine eigene, wirlich unabhängige Existenz. Es ist auf das

Wirkliche angewiesen, um existieren zu können. Immer, wenn keine Identität

mit Brahman besteht, dann besteht Dualität. Maya ist eben nicht im Brahman

angesiedelt, Brahman ist selbst-strahlend (es gibt nur eine Kraft; das Selbst

ist allwissende Intelligenz) und Unwissenheit kann nicht in ihm wohnen. Auch

die individuelle Seele kann nicht in ihm wohnen, denn sie ist ein Produkt von

Maya. Solange die Seele nicht mithilfe des höchsten intuitiven Bewusstseins,

welches aus tiefer Meditation erwächst, das "Ich bin" des Ichbewusstseins

aufgibt, bleibt man - da vom Geist getrennt - in aussichtsloser Lage.

Wer nicht versteht, dass das Absolute dieser relativen Welt innewohnt, neigt

entweder zur Skepsis oder zum Dogmatismus, denn in beiden Fällen wird die

Religion zu einer Angelegenheit blinden Glaubens.


"Dem Anschein nach werde ICH durch meine eigene Yoga-Maya verdunkelt

- die Täuschung -, sodass die Menschen MICH nicht sehen können. Die ver-

wirrte Welt kennt MICH, den Ungeborenen, den Unsterblichen, nicht."

(Gott spricht mit Arjuna - Die Bhagavad-Gita VII, 25)


Wenn ein Mensch sich als Übender zu betrachtet und in der Lage ist, ohne

Ablenkung bei der Übung zu bleiben, den Körper im Körper zu beobachten

(... den ganzen Körperbewusst wahrnimmt, wodurch der Körper ruhig und

friedvoll wird), die Gefühle in den Gefühlen (alle Gefühle bewusst wahr-

nimmt, wodurch Freude und inneres Glück aufsteigen, die Aktivitäten des

Geistes, die dabei ruhig und friedvoll werden), den Geist im Geist (den Geist

bewusst wahrnimmt und der Mensch ihn durch den Atem glücklich und

leicht werden lässt oder zu sammeln trachtet oder zu befreien sucht), die

Geistesobjekte in den Geistesobjekten (bewusst die Geistesobjekte betrach-

tet, wie z.B. die Unbeständigkeit aller Phänomene (Dharmas) oder das Er-

löschen der Begierde oder die Befreiung oder das Loslassen), wenn dieser

Mensch also beharrlich und völlig wach ist, klar seinen Zustand versteht

und über jedes Verlangen wie auch jedes Gefühl der Abneigung dem Leben

gegenüber hinausgelangt ist, er somit unerschütterlich, standhaft und

unbeirrbar im gegenwärtigen Moment verweilt, dann hat er den ersten

Faktor des Erwachens erreicht, nämlich die Achtsamkeit. Ist dieser Faktor

entfaltet, wird dieser Mensch zur Vollkommenheit gelangen.

 

Die phänomenale Manifestation ist ein großer Traum, in dem der Mensch

lediglich als Traumfigur ohne eigene Existenz vorkommt, d.h. es gibt keinen,

der träumt - keinen Träumer.

Grundsätzlich gibt es keinen Unterschied zwischen dem Wachzustand und

dem Traum, außer, dass der eine stabiler als der andere zusein scheint.

Die scheinbare größere Stabilität des Wachzustandes ist dadurch bedingt

unterstützt, dass beim Übergang in den Wachzustand der Körper und das

Ich spontan im Bewusstsein auftauchen. Der Inhalt beider Zustände, sowie

die Erfahrungen, die in beiden gemacht werden, sind gleicher Natur - nur,

dass der "Traum" während seines Ablaufs für den Wachzustand gehalten

wird und daher für ebenso real wie dieser. Erst nach dem "Erwachen" vom

"Traum" wird klar, dass das, was wir für den "Wachzustand" hielten, nur

ein "Traum" war. Das wirkliche "Erwachen" (die "Erleuchtung") besteht

darin zu erkennen, dass diese "wache Welt" tatsächlich ein langer Traum ist.

Die scheinbare Beständigkeit der "wachen Welt" ist genauso illusionär wie

der "Traum", weil das, was beim spontanen Übergang in dem nur für einen

kurzen Moment erkannt wird, während des Traums als eine ganze Lebens-

spanne oder als Episode subjektiv empfunden wurde. Im "Traum" scheinen

Schmerzen und Leiden des Astralkörpers unerträglich zu sein; ebenso sind

die leidhaften Zustände im physischen Körper, der im "Wachzustand" im

Bewusstsein wahrgenommen wird, eine Illusion. Beide sind das Ergebnis

einer Tendenz im Mentalfeld, einer scheinbaren Bewegung im Bewusstsein.

Wenn erkannt wurde, dass die scheinbar so reale Welt nur eine Reflexion

unserer eigenen wahren Natur ist, verschwinden auch alle Ängste und

Täuschungen.

Wir träumen also lediglich: Wir träumen, dass wir wach sind, wir träumen,

dass wir schlafen. Diese drei Zustände sind lediglich Variationen des Traum-

zustandes. Die drei Zustände wechseln sich ab - Erwachen, Schlafen und

wieder Erwachen, doch widerfahren uns nicht, sie geschehen einfach.

Ebenso wie Ihr Traum Ihnen eigen ist und von niemand anderem wahrge-

nommen werden kann, ist die Welt, die Sie sehen, Ihre eigene.

So wie im Schlaf der Wachzustand in Samenform existiert, so existiert die Welt,

die ein Kind bei seiner Geburt erschafft, bereits vor seiner Geburt.Und woher

kommt das Samenkorn? Von demjenigen, der der Beobachter von Geburt und Tod

ist, jedoch weder geboren wird noch stirbt. Er allein ist der Same der Schöpfung

und auch deren Überbleibsel.

Wer war zuerst: Die Welt oder derjenige, der die Welt sieht? Solange wir der Welt

den ersten Platz einräumen, werden wir von ihr begrenzt. Wenn wir einmal ohne

den geringsten Zweifel erkannt haben, dass die Welt in uns ist und nicht wir in der

Welt, dann sind wir frei von ihr. Unser Körper bleibt selbstverständlich in der Welt

und ein Teil davon, doch sie kann uns nicht mehr irreführen. Die heiligen Schriften

sprechen davon, dass der Schöpfer erschienen ist, bevor die Welt erschien.

Wer aber kennt den Schöpfer? Doch nur derjenige, der bereits vor dem Schöpfer

existierte: Unser eigenes wahre Selbst, die Quelle aller Welten mit allen ihren

Schöpfern.

Der Wachzustand und die Welt unterscheiden sich nicht voneinander. Doch weil

wir in diesem Traum und an ihm beteiligt bleiben, ist es hier schwieriger zu

erkennen, dass es nicht wirklich „andere“ gibt und alles Phänomen ist. Alles als

einen Traum zu erkennen, befreit uns. Solange wir diese Träume für real halten,

sind wir deren Sklave und die Essenz der Sklaverei ist die Vorstellung

(... das vor die Realität Gestellte), dass man ein Prozess sei, eine Vergangen-

heit und eine Zukunft, eine Lebensgeschichte habe.

Der Traum einer phänomenalen Manifestation steigt deshalb in der phäno-

menalen Leere auf, weil diese Leere kein totale Nichts ist, sondern vielmehr

die Fülle der pulsierenden Potenzialität: Aus dem Potenzial des Unbekannten

(der unbegrenzten Manigfaltigkeit an Möglichkeiten) entsteht die Aktualität

des Bekannten im Ereignisraum. Wenn die erkannt wurde, kann man sich

dem großen Scherz / Spaß im Raum phänomenaler Ereignisse erfreuen -

wenn nicht, wird das Leben zum Elend.

Erkennen Sie den Traum als einen Traum und halten Sie sich davon fern.

Erscheinungen sind Geist, erscheinend und doch leer, leer und doch erscheinend;

sie sind nichts und erscheinen doch.

Die Welt offenbart sich, auch wenn die physischen Augen geschlossen sind. Die

Welt ist weder draußen noch drinnen. Sie ist lebendig und vollständig in jedem

Objekt, das wir betrachten, vorhanden. Was immer das Objekt sein mag, es ist

nicht abgetrennt von der letztendlichen Wirklichkeit. Es enthält nämlich die

grenzenlos weite Gesamtheit der Wirklichkeit.

Uns Menschen stehen das Auge, das Erkenntnisvermögen und der Raum in Form

des Kausalkörpers zur Verfügung, aber wenn es keinen Zeugen in Form des

Großen-Kausalkörpers ("Bewusstsein: "Ich-Bin") gibt, um diese drei zu verbinden,

dann gibt des keinerlei Wissen (Erkennen) auf keiner Bewusseinsebene.

Das, was wahrgenommen wird, "die Welt, ist die Reflexion des eigenen Bewusst-

seins. Das Gefühl "Ich bin" besteht aus reinem Licht und aus dem Gefühl des Seins.

Die Welt wird aufgrund von "Dualität" wahrgenommen. Ohne Dualität existiert keine

Welt. "Dualität" impliziert Wechselwirkungen, und Wechselwirkungen bedeuten Ver-

änderung."Dualität" oder "gefrorenes" Bewusstsein ist die natürliche Leuchtkraft

und Klarheit der Objekte in der Weite des Gewahrseins in der physischen Welt.

Wenn sie mit Hilfe unser Wahrnehmungsfähigkeiten erscheinen, werden sie durch

Konkretisierung "eingefroren". Da das Bewusstsein die Dinge einzeln versteht und

benennt, kristallisiert die objektive Welt in gesonderte, voneinander verschiedene

Objekte aus, die als angenehm, unangenehm oder neutral bewertet werden, die

Gedanken des Verlangens, der Hoffnung und der Angst und mehr entfachen.


Zeit entsteht mit dem Gefühl "Ich bin" - und  damit fängt alles an. Die Welt

und der Wachzustand entstehen und vergehen zusammen. Wenn der Verstand

still und absolut ruhig ist, existiert der Wachzustand nicht mehr. Die Erfahrung

der Zeit verschwindet zusammen mit der Welt, genau so, wie ein Traum aufhört.

Tatsächlich stellt der Träumer beim Erwachen fest, dass es nie einen Träumer

gegeben hat, nur das Träumen.  Das, was wir Leben nennen, ist ein Film auf der

Leinwand des „Raumes“, eine Illusion von Bewegung, erzeugt durch Abfolgen

dreidimensionaler "Standbilder", wahrgenommen und erkannt nur so lange, wie

das „Licht des Bewusstseins“ vorhanden ist. Und das Leben wird uns solange

schwer sein, wie wir nicht wirklich bereit sind, die uns "zugespielte" Rolle zu

spielen. Sobald wir das, was sich uns zeigt, bedingungslos leben, ist die Erlösung

bereits schon auf dem Weg zu uns. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir etwas haben

oder nicht haben wollen. "Ich will" und "ich will nicht" sind zwei Gedankenimpulse,

die uns in die Raum-Zeit katapultieren und uns einzeln zum "verwirklichten

Darsteller" - zur "Person", die Bewusstsein darstellt, machen.

Alles Bewusstsein - das Vibrieren des Seins - ist in Zeit, und deshalb erscheint ihm

auch die Zeitlosigkeit als Unbewusstsein, und doch ermöglicht sie das Bewusstsein.

Alles ist Wirklichkeit, und Illusionen, Erscheinungen und Schatten können

daher nur Abbildungen dieser Wirklichkeit sein. Wenn wir die phänomenale Welt

als Illusion von der Wirklichkeit unterscheiden würden, müssten wir sagen, dass

die Wirklichkeit weniger als das Ganze ist.

So weitet sich der Ursprung in gedachte Zeit und gedachten Raum aus und

manifestiert sich als Empfindungsfähigkeit. In diesem nur als Vorstellung

existierenden raumzeitlichen Universum scheint sich der Ursprung in ein

erfahrendes Subjekt und ein erfahrenes Objekt aufzuspalten ("Spaltungs-Geist").

Als Empfindungsfähigkeit bringt der Ursprung in der Manifestation durch polare

Beziehungen Unterscheidungen hervor. Die Gespaltenheit des Geistes, der ja

Inhalt des Bewusstseins ist, entsteht, weil das Bewusstsein sowohl es selbst als

auch der „psychosomatische, neurobiologische Apparat“ sein möchte, mit dem es

sich identifiziert. Es kommt zu einer Gespaltenheit zwischen seiner wahren

Subjektivität und der sich in dieser Identifikation begründeten „Pseudosubjek-

tivität des Ego“ (das Ego als "Pseudo-Seele"). Das ist die Spaltung zwischen

dem, was wir sind, und dem, was wir zu sein glauben.In einer wahren Meditation

z.B. gibt es kein Subjekt und Objekt, keinen Meditierenden und keinen Beobachter.

Gewahrsein erkennt sich selbst als leer, ohne Grenzen, ohne Zentrum. Der Geist

ruht in Offenheit, Leerheit und Selbsterkennen.

Wahre Meditation ist Nicht-Meditation.

Meditation führt uns nicht wirklich zu unserem ersehnten Ziel, es sei denn, die

Person beabsichtigt mit den Gedanken und den Emotionen wieder einmal herunter-

zufahren, aber die kontinuierliche Übung der Meditation kann irgendwann zu dem

Punkt führen, in dem spontan Nicht-Erfahrung möglich wird, was im Anschluss,

wenn die Person wieder anwesend auftaucht, vo ihr als Nicht-Meditation bezeichnet

wird. In der Nicht-Meditation gibt es kein "Ich weiß" und eben auch keine Meditation.

Solange es noch "Ich" und "meine Meditation" gibt, ist die Meditation künstlich.

In wahrer Meditation löst sich der Denker im Erkennen seiner eigenen Natur auf

Natur auf - im "Feld" - im Geistraum des ursprünglichen Gewahrseins. Solche

Zustände sind immer Geist und besitzen keine von ihm getrennte Wirklichkeit und

Erfahrungen sind notwendig für das Hervorbringen von Verwirklichung.)


Alle Handlungen dieser Welt werden durch den Antrieb des Egos und das Empfin-

den von "mein" ausgeführt. Geist bringt eine ständige Aktivität in Form von un-

zähligen Gedanken, Wahrnehmungen und Emotionen hervor. Sie erscheinen auf-

grund von Kräften, den karmischen Tendenzen, die in unserem Geist wirksam sind.

Diese karmischen Tendenzen entstanden aufgrund von Anhaften. Anhaften ist die

Ursache von allem, was sich in unserem Geist zeigt. Nicht wir entscheiden, welche

Gedanken auftauchen, sondern unsere karmischen Gewohnheiten. Die Fixierung

auf ein Objekt führt stets zur Abhängigkeit, die viele Gedanken und emotionale

Schwankungen bewirkt. Aber alle Gedanken und Empfindungen, mit denen wir uns

identifiziwren, haben genauso wenig Wirklichkeit wie Traumerfahrungen.Die Welt,

in der wir uns befinden, ist eine Projektion unseres Geistes. Unsere früheren Hand-

lungen haben Tendenzen in uns erzeugt, die bewirken, dass unser Geist eine be-

stimmte Art von Welt projiziert. Aber die Welt existiert nicht wirklich, sie ist nichts

als aus Leerheit hervorgegangene Manifestation. Sie hat nichts Bleibendes, sie ist

ohne Substanz, "leer" von einem eigenständigen Wesen, über das sie sich definie-

ren ließe. Ursache für ihr Entstehen und den Glauben an ihre konkrete Existenz ist

mangelndes Gewahrsein, unsere Unwissenheit. Was wir als solide Welt wahrnehmen,

ist eigentlich eine Abfolge von Ereignissen, Situationen und Objekten der Wahrneh-

mung, die alle voneinander abhängig sind und sich gegenseitig bedingen. Nichts hat

unabhängige Existenz. Alles in dieser Welt beruht auf Wechselwirkungen, eins steht

mit allen anderen in Beziehung. Individualität ist daher unecht und illusorisch. Des-

halb ist das Ego die einzige Barriere. Das Wirkliche ist das Nicht-Individuelle, das

Ozeanische, die Gemeinsamkeit.

Wenn wir Menschen uns vom Feld abspalten, werden wir unweigerlich von

Gedanken bedrängt. Menschen bleiben ständig beschäftigt, weil sie es schwierig

finden, ihr eigenes Bewusstsein zu ertragen. Es hilft die Einsicht, dass alles

Denken und Handeln im Dualismus stattfindet, dass der bewusste Denkprozess,

das Ego, ein Erzeugnis des Spaltungs-Geistes ist und dass das ständige Nach-

denken über die Zukunft nach Vorgaben der Vergangenheit zu endlosen

Unvereinbarkeiten, Konflikten und Spannungen im Leben führt. Dieses Wissen

ist im Grunde leicht und steht allen Menschen offen, deshalb hat es nicht viele

Abnehmer.

So geht Angst immer vom "anderen" aus, denn alles, was als "anderes" wahr-

genommen wird, steht in Oposition zum "ICH". Dualität ist das Prinzip,

aufgrund dessen es zur phänomenalen Manifestation kommt. Wenn Bewusstsein

sich selbst erkennt, nennt man es Selbsterkenntnis und diese ist von Niemanden

voraussagbar. Manche Menschen erlangen sie spontan; andere erlangen sie selbst

nach vielen Mühen nicht. Erst, wenn eine bestimmte Ebene erreicht wurde, tritt

eine entsprechende Veränedrung ein, und die Grundlage ist angemessen vorbe-

reitet. Dann verschwindet der denkende Geist, der entweder mit Aneignung oder

Abwehr beschäftigt ist.

Im "noumenalen" Sinne sind wir Bewusstsein in Ruhe, der ganze oder ungeteilte

Geist. Diese Dualität ist der Ausgangspunkt, von dem aus das subjektive

"Noumeneon" objekthaften Charakter annehmen kann. Als reine Subjektivität ist

das Noumenon als Ursprung von allem seiner Existenz nicht gewahr. Dazu kommt

es erst, wenn sich Bewusstsein als Ich Bin regt. Das Bewusstsein regt sich spontan

und mit ihm ein Gefühl von Vorhandensein, von Präsenz. Das löst zugleich die Ent-

stehung der phänomenalen Manifestation im Bewusstsein aus, begleitet vom Gefühl

der Dualität: Die Ganzheit spaltet sich in (Pseudo-)Subjekt und betrachtetes Objekt

und jedes phänomenale Objekt schreibt sich eine Subjektivität als ein Ich zu und

sieht die übrigen Objekte als "andere". Die Objektivierung dieser Dualität verlangt

auch die Schaffung der Zwillingsbegriffe "Raum" und "Zeit" - Raum, in dem die

Dinge ihrem Volumen gemäß ausgebreitet sind, und Zeit, in der sich die im Raum

ausgebreiteten Phänomene in ihrer Dauer wahrnehmen, erkennen und messen

lassen. Was wir als Noumenon sind, ist außerzeitliches, unendliches, nicht wahr-

nehmbares Sein. Was wir als Phänomene zu sein scheinen, ist zeitliches, begrenz-

tes, sinnlich wahrnehmbares Objekt. Wir sind wirklich Ein-Bildungen im Bewusstsein.


Quantenphilosophisch gesehen spaltet sich die Noumenalität (entspricht:

Bewusstsein in Ruhe, ganzer, ungeteilter, ursprünglicher Quantengeist) durch einen

Kollaps der Quantenwellen (entspricht: Bewusstsein regt sich) in zwei Anteile: das

Subjekt (nimmt wahr und erkennt) und das Objekt (wird wahrgenommen und

erkennt). Auf der noumenalen Ebene (vor dem Kollaps) sind Erkennender, Erken-

nen und Erkanntes Eins. Die Geistesverfassung einer ungeplanten Aktivität ist

daher ein ein Zustand höchster Wachheit, in dem der Geist von keinem Denken

und Objektivieren gestört wird. Ein phänomenales Objekt, das sich als ein Ich sieht,

kann unmöglich das Noumenon finden, das es in Wahrheit ist - etwa so, wie ein

Schatten nicht das finden kann, was ihm wirft. Das Licht der Sonne kennt den

Schatten nicht, der Schatten kennt die Sonne und deren Licht nicht. Der scheinbare

raumzeitliche Sucher ist eine Vorstellung und das Gesuchte ist ebenfalls eine

Vorstellung. Das vollkommene Verschwinden aller dieser Vorstellungen bedeutet,

dass die Suche abgeblasen wird, und damit erlischt der Sucher und geht im SEIN

auf.


Das Bewusstsein der meisten aller Menschen hat sich nämlich irrtümlich mit dem

individuellen psychosomatischen Apparat identifiziert und sieht sich jetzt als ein

"Ich" , weshalb es ständig auf der Suche nach seinem eigenen Ursprung ist. Das

Merkwürdige daran ist jedoch, dass außer Bewusstsein nichts "existiert" (nichts

"hervorgetreten" ist) und folglich das Bewusstsein selbst das ist, was es als seinen

Ursprung sucht.

Die Suche geht weiter, bis es zu einem tiefen Gewahrwerden kommt, dass das

Bewusstsein eben dieses "Ich-Gewahrsein" ist, dass seiner selbst nicht gewahr sein

kann, weil das Gewahrsein kein Ich kennt, dessen es sich gewahr sein könnte.

(Dazu s. o. im Text zu "Maya" und Nicht-Meditation)

Aufgespalten in ein erkennendes Subjekt (wie oben beschrieben) und ein erkanntes

Objekt erkennt es alle begrifflich erfassbaren Dinge, nur eben das nicht, was erkennt!

Das Erkennende ist nicht erfassbar, da es kein Ding, kein Objekt ist; und es ist kein

Ding, da es nicht erfassbar ist. Es ist eben die Natur des Geistes, dass er nach außen

geht und immer dazu neigt, den Ursprung der Dinge - der Objekte - der Phänomene -

in den Dingen selbst zu suchen. Findet der Geist den Ursprung im Innern tritt das

Gewahrsein an die Stelle des Bewusstseins.

Wer bin ich? Was ist hinter all diesem und jenseits davon? Bevor die Welt erschien, gab

es bereits das Bewusstsein. Es begann im Bewusstsein, im Bewusstsein dauert es

für einige Zeit an und es löst sich schließlich in das reine Bewusstsein auf. Das "Ich

bin", das im Bewusstsein gedacht wird, hört auf. Denn im Gewahrsein gibt es kein

Denken. Gewahrsein ist die Quelle des Bewusstseins. Das Gefühl "Ich bin" ist die Ur-

quelle von allem. Der Bewusstseinszustand "es gibt eine Welt" kommt erst an zweiter

Stelle, denn um zu "sein", brauche ich keine Welt, die Welt braucht mich.

Wenn sich der Verstand sich einmal von Emotionen, Begierden und Angst befreit hat,

geschieht der Rest von allein. Das einzige, was zählt ist eine geistige Wachheit, ein

vollkommenes Gewahrsein des Selbst. Der Beobachter - der Zeuge - ist stets jenseits

des Beobachteten. Was beobachtet werden kann, ist nicht das wahre Selbst. Man

kann die Beobachtung beobachten, aber nicht den Zeugen. Sie wissen aus direkter

Erfahrung und nich durch einen logischen Prozess, der auf objekiver Beobachtung

basiert, dass Sie der absolute Beobachter - der ewige Zeuge jeseits aller Manifesta-

tionen - sind. Sie sind, was sie sind, aber sie wissen, was Sie nicht sind: Das Selbst

nehmen Sie als Sein wahr, das Nicht-Selbst als vergänglich. Doch real betrachtet ist

alles nur im Verstand. Das Beobachtete, die Beobachtung und der Beobachter sind

nur mentale Konstruktionen. Das Selbst ist allein!

Zu unterteilen und zu spezifizieren, ist des Verstandes wahre Natur. Doch Trennung

geht gegen die Tatsachen. Dinge und Menschen sind unterschiedlich, aber sie sind

nicht getrennt. Natur ist eins, Realität ist eins. Es gibt Entgegengesetztes, doch

gibt es keine Gegensätze.

 

Aktivität ist nicht Aktion. Aktion ist latent, unbekannt und unerkennbar. Wahres

Tun ist nicht bloße Ortsveränderung, sondern Wandlung ("Transformation",

„Heilung“). Der Fluss von Bewusstheit, tiefem Verstehen und Intuition, die wir

erfahren oder leben, wenn der Geist, Verstand und die freien Gefühle in einer

kohärenten Ausrichtung mit dem Herzen gebracht werden, ist Herzintelligenz und

zeigt: Die Welt erneuert sich aus sich selbst heraus. Nichts zwingt uns Menschen.

Wir sind immer das, was wir glauben zu sein. Herzintelligenz liegt der zellulären

Organisation zugrunde, führt und entwickelt Organismen zu erhöhter Ordnung,

Bewusstheit und Kohärenz ihrer Körpersysteme. Herzintelligenz kann durch

Selbstinitiative und kontinuierliche Praxis aktiviert und erhalten werden. Sie müssen

außerordentlich wach sein, sonst wir der Verstand mit Ihnen Schlitten fahren.

Schenken Sie Ihrem Verstand viel Aufmerksamkeit, ohne etwas von ihm zu

erwarten.

Das Bewusstsein selbst verliert seine Universalität, indem es sich durch einen

Körper-Verstand-Mechanismus begrenzt, dadurch der Konzeptualisierung anheim-

fällt und zu dem wird, was wir den Verstand nennen. Bei der Selbsterforschung

geht es nicht um die Frage: "Wer oder was bin ich", sondern tatsächlich um die

intensive Bemühung, die Quelle des Egos zu finden. Diese mühelose Bemühung

führt zum intuitiven Erfassen der Wahrheit. Es geht nicht darum, den Verstand

mit anderen Gedanken wie "ich bin nicht der Körper" zu beschäftigen, denn die

Suche nach der Quelle des ICH heißt nicht, einen Gedanken durch einen anderen

zu ersetzen, sondern vielmehr frei von allen Gedanken zu werden. Die Aufmerk-

samkeit wird darauf gerichtet, durch Nachforschung die Quelle des ICH-Konzeptes

zu entdecken. Wann immer ein Gedanke auftaucht - wem kommt dann dieser

Gedanke? Die Antwort muss sein, "dem Ich". Und dann geht man wieder zum

Gewahrsein des Selbst über. Selbsterforschung ist vollkommen verschieden von

psychologischer Selbstbeobachtung, weil sie absolut kein mentaler Vorgang ist.

Selbstbeobachtung ist die Untersuchung der Inhalte und der Zusammensetzung

des Verstandes, während der Zweck der Selbsterforschung darin liegt hinter den

Verstand zum Selbst vorzudringen. Das Selbst ist die Quelle, aus der der Verstand

oder das Ego, bzw. das "Ich"-Konzept, aufsteigt. Die Entdeckung der eigenen,

wahren Natur ist die einzige Befreiung. Ebenso unterscheidet sich die Selbsterfor-

schung grundsätzlich von jeder Art psychologischer Behandlung, weil letztere nur

darauf aus ist, ein normal integriertes, individuelles Ego zu schaffen und zu stabili-

sieren, während Selbsterforschung die Grenzen des menschlichen Individuums

transzendieren will. Die Gemeinsamkeit liegt darin, dass beide versteckte Gedanken

und Verunreinigungen ans Licht bringen, die in der Tiefe des Inneren verborgen

waren. Das unendliche Bewusstsein ist die Quelle, die Energie, die alles Empfindungs-

fähige im Universum belebt und die die unendliche Vielfalt innerhalb der Manifestation

des Universums ermöglicht. Dieses unendliche Bewusstsein bezeugt die Abläufe des

gesamten Universums und identifiziert sich selbst mit jedem psychosomatischen

Mechanismus. Es tut dies, um den Traum des Lebens (das "Lila") zu ermöglichen,

sodass jedes menschliche Wesen für sich die Subjektivität des universellen Bewusst-

seins beansprucht. Daraufhin maßt sich das persönliche Bewusstsein in jedem

menschlichen Wesen Autonomie, Unabhängigkeit sowie Handlungs- und Entschei-

dungsfreiheit an - und leidet dadurch unter den wechselnden Erfahrungen von

Freude und Leid in der Dualität. Erst wenn das persönliche Bewusstsein seine Uni-

versalität erkennt, erkennt es dieses "Lila". Es sieht den ungeheuren Witz, er hinter

diesem "Lila" steckt und sieht und akzeptiert auch das Leben so wie es ist - als einen

großen Traum. Dann verschwinden alle Erfahrungen der zeitlichen Dualität, alle Tren-

nungen zwischen dem Pseudo-Subjekt und seinen Objekten (das Konzept "Ich -

und-die-Anderen") in der phänomenalen Leere.

 

Der Verstand erschafft Raum und Zeit und deklariert seine eigene Schöpfung als

Realität. Alles ist hier und jetzt, doch wir können es nicht sehen. In Wahrheit ist

alles in mir und von mir, wie in jedem anderen Menschen auch. Es gibt nichts

anderes. Jede Vorstellung vom „Anderen“ Ist schlimm und verhängnisvoll. Es ist der

Verstand, der durch seine Kenntnis des Anderen das Andere in Energie und Form

wird. Und doch ist der Verstand nichts anderes als das Selbst. Es ist das Selbst, das

zum Anderen wird, zum Nicht-Selbst-Existenten und dabei trotzdem das Selbst

bleibt. Alles andere sind lediglich Annahmen, die die Realität verdunkeln, ohne sie

jedoch zu zerstören.

Der Verstand ist von Natur aus ständig in Bewegung, das Denken ist ständig in

Bewegung; es wandert natürlicherweise von einem Objekt zum anderen. Wenn

sich der Vertand in uns noch regt, heißt das, dass wir am Objekt vorbeischauen;

wenn wir lange genug ein Objekt fixieren, wie beim Starren auf das Objekt, kommt

der Verstand in Schwierigkeiten, weil wir dem Bewusstsein nicht erlauben, sich zu

bewegen. Und wenn wir keine Gedankenregung zulassen, wird sich der Verstand

zunächst wehren, hart kämpfen, aber bei fotwährender Fixierung des Objekts den

Kampf nach und nach aufgeben.

Der Verstand muss lernen, dass jenseits der Bewegungen des Verstandes

der Hintergrund des Gewahrseins ist, welcher sich nicht verändert. Der

Verstand muss das wahre SELBST erkennen, es respektieren und aufhören,

es zu vernebeln, so wie der Mond die Sonne verdunkelt bei einer Sonnen-

finsternis. Erkennen Sie nur, dass Sie nichts sind und Sie nichts bindet, was

beobachtet oder erfahren werden kann. Nehmen Sie keine Notiz von dem,

was Sie nicht selbst sind! Gewahr zu sein, heißt wach zu sein. Nicht gewahr

zu sein, heißt zu schlafen. Für die meisten Menschen ist es essentiell wichtig,

sich ihres Gewahrseins gewahr zu werden. Seien Sie also absichtlich oder

bewusst gewahr, erweitern, vertiefen Sie Ihr Gewahrsein. Sie sind sich

immer Ihres Verstandes bewusst, doch sie sind sich Ihrer selbst nicht

gewahr, bewusst zu sein.



Wenn der Verstand stehen bleibt, gibt es keinen Verstand mehr, denn der Verstand

kann nur in Bewegung existieren, Denken ist ohne Bewegung nicht möglich.

Wenn keine Bewegung da ist, verschwindet das Denken.

Das Denken ist ein scheinbarer Bewegungsablauf - ein Springen von einem

Gedanken zum nächsten - ein Prozess. Diese Erfahrung u. a. habe ich beim holotro-

pen Atmen machen können.

Der Verstand ist stets das, was er denkt. Das, woran der Verstand arbeitet, findet

nur an der Oberfläche, der Peripherie statt, in der Tiefe besteht vollkommener

Friede. Wir Menschen haben uns selbst definiert und dadurch limitiert – dies ist

die Wurzel all unser Probleme. Das, was der Verstand "erfunden" hat, zerstört er

auch wieder (die beiden Seiten der "Medaille" auf der dualen Ebene). Das „Ich“

möchte sich vorteilhaft vom „anderen“ abheben. Probleme loswerden, bedeutet

also Illusionen aufzugeben: Ein Schatten kann eben nicht das finden, was ihn wirft.

Weder der physische Körper noch der Verstand kann uns Menschen das geben, was

wir suchen – das Sein und das Wissen um unser wahres Selbst und den unendlichen

Frieden, der damit einhergeht.

 

Der Verstand kann zwar speichern, unterscheiden, berechnen, kalkulieren, verarbeiten, bewerten,

aber er ist kein Instrument der Wahrnehmung! Ein gesunder physischer Körper jedoch verfügt

im Unterschied zum Verstand über ein hohes Maß an Wahrnehmungsvermögen. Der Verstand

interpretiert lediglich, was der Körper wahrnimmt. Es ist möglich, den Körper so zu schulen, dass

seine Wahrnehmung messerscharf wird. Um eine solche Präzision der Wahrnehmung zu ent-

wickeln, muss  der Einfluss der Erinnerung - tiefreichende Übertragung von Erinnerungen in

Form von genetischem und physischem Karma - auf den physischen Körper jedoch minimal sein.


Der reine Vestand sieht die Dinge, wie sie sind – „Luftblasen“ im Bewusstsein. Diese

Luftblasen tauchen auf, verschwinden und  tauchen wieder auf – ohne dass sie ein

wirkliches Sein besitzen. Sie lassen sich keiner bestimmten Ursache zuordnen, denn

jede wird von allem verursacht und beeinflusst wechselwirkend alles. All diese

„Luftblasen“ sind Körper, und all diese Körper, der ganze Kosmos, sind "mein".

Wenn wir aufhören, uns selbst als dies und das zu bezeichnen, uns mit irgendetwas

zu identifizieren, endet jeglicher Konflikt. Dies bedeutet auch das Ende der Suche.

Jeder Versuch ein Problem zu lösen, muss scheitern, denn was durch Begierden

und Wünschen entsteht, kann sich nur durch die Freiheit von Begierden und Wün-

schen auflösen. Was immer dir geschieht, das empfinde nicht so, als würde es dir

geschehen, sondern so, als würde es dem Kosmos geschehen, den du in dir trägst.

Du bist und bleibst ein Teil von ihm – eine Welle an der Oberfläche. Der Spaltungs-

geist, der auch den Verstand beinhaltet, ist nur eine spezialisierte Aktionsform des

ursprünglichen Bewusstseins, mit dessen Hilfe es die zahlreichen alltäglichen

Abläufe durch Abruf gespeicherter Erinnerungen, bewältigt. Der Verstand kann

nicht im reinen Subjektiven (auf der noumenalen Ebene) verweilen und verliert

sich unruhig in den phänomenalen Objekten. Da, wo keine Bewegung, Unruhe,

kein Tumult ist, da ist auch keine Handlung und Bewegung um der Bewegung

Willen ist Chaos. Der Verstand, den wir Menschen haben, der immerzu träumt

und sich begründete oder unbegründete Gedanken macht, in dem es von hass-

erfüllte Begierden, Leidenschaften, Zorn und allen möglichen Lastern wimmelt,

der sich völlig unser Kontrolle entzieht und ständig hin und her geht, genau

dieser Verstand ist das innere und äußere Tor: Dies und Das. Der Verstand

bleibt im Ganzen stets im Sein begründet. Wir können uns unmöglich aus unser

Existenz entheben, denn wir sind gegründet in ihr.

Der menschliche Verstand kann sich nichts Plötzliches vorstellen. Er möchte

immer einteilen, analysieren und sezieren, zerhackstücken. Kontinuierliche

Wachtumsgrade kann der Verstand noch gut nachvollziehen, jedoch ist Spontanes

absolut nicht verstandegemäß. Dies geht über den Horizont seines "Teller-

randes" hinaus. Alles geschieht spontan, "quantensprunghaft": Entweder du bist

unwissend oder erleuchtet. Da ist keine Lücke zwischen zwischen Anfang und Ende,

was dem Verstand unvertändlich ist und bleibt. So scheint z.B. plötzliche Erleuchtung

oder spontane Heilung unmöglich zu sein. Der Vertsand kann nicht erleuchtet

werden! Für den Verstand mag dies und das schwierig zu sein; jedoch kann man sie

deshalb leugnen, weil der Verstand hier und da nicht mehr mitkommt. Solange un-

ser Verstand nicht erliegt - kapituliert - kann keine Erleuchtung als authentische

Erfahrung spontan in uns geschehen. Und diese Erfahrung ist kein sich anbah-

nendes, allmähliches Anwachsen an Klarwerdens des Verstandes. Dieses Klar-

werden liegt daran, dass die Krankheit in uns verschwindet, dass die Barrieren in

uns zu fallen beginnen. Und was geschieht dann, wenn die Polaritäten verschwin-

den? Gewissermaßen geschieht gar nichts: Alles Geschehen, alle Geschichten, die

wir in unserem Leben mit uns tragen, lösen sich schlicht und einfach auf, weil jedes

Geschehen einen polaren Charakter in sich birgt. Das Denken ist also die Grund-

barriere, die selbst gemauerte Wand aus Gedanken zwischen uns und der

Wirklichkeit, die wir durch die Mauer nicht erkennen können.


Für den Verstand ist das Absolute, das Selbst, nur eine philosophsche

Vorstellung, eine Theorie, die jedoch in sich selbst eine Realität darstellt. So wie

das Licht die Dunkelheit allein durch seine Präsenz verdrängt, so zerstört die

Realität die Vorstellungen. Zu erkennen, dass alles Wissen eine Art Unwissenheit

ist, stellt in sich selbst einen Vorgang in der Realität dar. Der sog. Beobachter, das,

was sieht, ist keine Person, sondern das, was ist und immer war - die darstellungslose

Selbstvergessenheit in der alles traumhaft erscheint und vergeht. Du wirst also das,

was du wirklich bist, niemals entdecken, weil du das, was du entdeckst, nicht bist und

auch nicht sein kannst. Das, was nie geboren worden ist, kann eben nicht in Erschei-

nung treten. Und auch das, was dir erscheint, kannst du nicht sein, weil es dir gegen-

über steht - als eben eine Gegenüberstellung. Die Person erscheint, wenn es einen

physischen Körper, einen Organismus gibt, und dann reflektiert sich das

Absolute als das Gewahrsein. Reines Gewahrsein wird zum Selbst-Gewahrsein.


Der Verstand muss lernen, dass jenseits der Bewegungen des Verstandes der

Hintergrund des Gewahrseins ist, welcher sich nicht verändert. Der Vertand muss das

reine Selbst erkennen, es respektieren und aufhören, es zu vernebeln, so wie der Mond

die Sonne verdunkelt bei einer Sonnenfinsternis.

Erkenne nur, dass du nichts bist und dich nichts bindet, was beobachtet oder erfahren

werden kann. Nimm keine Notiz von dem, was du nicht selbst bist.

Gewahr sein heißt wach zu sein, nicht gewahr sein heißt zu schlafen. Für dich ist es

wichtig, dir deines Gewahrseins gewahr zu sein. Sei dir absichtlich und bewusst gewahr,

erweitere, vertiefe dein Gewahrsein. Du bist dir immer deines Verstandes bewusst,

doch du bist dir deiner selbst nicht gewahr, bewusst zu sein.

Wenn man sein Selbstgewahrsein verliert, erniedrigen sich die Verhältnisse - in Bildern

ausgedrückt: der Jäger wird zum Gejagten, die Baumeister zum Handlanger und der

Schöpfer zum Geschöpf.

Wenn es ein Selbst gibt, dann ist das Selbst-Gewahrsein der Beobachter. Gibt

es kein Selbst, welches beobachtet, dann gibt es auch keine Beobachtung. Und

was kommt zuerst: Bewusstsein oder Gewahrsein? - Gewahrsein wird zu Bewusst-

sein, wenn ein Objekt - ein Körper, ein Organismus - existiert. Das Objekt verändert

sich ununterbrochen und im Bewusstsein herrscht scheinbare Bewegung. Das

Gewahrsein ist bewegungslos, zeitlos, hier und jetzt. Innerhalb der Realität

geschieht nämlch überhaupt nichts. Die Bestimmung projiziert ununterbrochen

Bilder auf die Leinwand des Verstandes, Erinnerungen an vorherige Projektionen,

und dadurch wird konstant die Illusion selbst erneuert. Die relative Wirklichkeit

ist die Welt, so wie sie uns erscheint. Die Bilder kommen und gehen - Licht, von

der Unwissenheit unterbrochen. Betrachte das Licht und vergiss die Bilder!

Die materielle Welt ist eine Basis, die aufgrund ihrer Bedingtheit unausweichlich

der Zerstörung / der Auflösung unterliegt. Die Welt ist vergänglich. Sie entsteht,

besteht dann für einige Zeit und vergeht auch wieder. Sie hat keine bleibende

Existenz - das ist die letztendliche Wirklichkeit, ihre Leerheit. Und die Tatsache,

dass sie dennoch sichtbar ist und sich manifestiert, ist ihre relative Wirklichkeit.


Wir tun so viel unnötige Dinge. Es ist die Weigerung zu hinterfragen, die unser

Karma erzeugt. Und weil das Gesetz von Karma zwangsläufig und unfehlbar ist,

verletzen wir letztlich immer uns selbst, wenn wir anderen schaden.

Es ist stets die Selbstidentifikation mit dem Endlichen, die Ursache für Leiden ist.

Es ist die Gleichgültigkeit unserem Leiden gegenüber, die es andauern lässt.


Schmerzen sind physisch, Leiden ist mental. Jenseits des Verstandes gibt

es kein Leiden. Schmerz ist nur ein Signal des Körpers, dass er in Gefahr

ist und Aufmerksamkeit benötigt. Genauso warnt uns das Leiden, dass die

Struktur unserer Erinnerungen und Gewohnheiten, die wir "Person" nen-

nen von Verlust oder Veränderung bedroht ist. Schmerz ist essenziell für

das Überleben des Körpers, doch nichts zwingt uns zu leiden. Schmerz ent-

steht allein aus Festhalten oder Gegenwehr; er ist ein Zeichen unser Un-

willigkeit weiterzugehen, mit dem Leben zu fließen.


Das Leben ist Liebe, die Liebe ist das Leben, das keinen physischen Körper

braucht. Es ist der Körper, der das Leben braucht.

Im "überrationalen Bewusstsein" können die getrennten Wahrheiten des Daseins -

wie etwa Frieden, Liebe, Schönheit, Kraft, Wissen, Willen usw. - vollkommen,

jedoch unabhängig voneinander erfahren werden - zeitlich begrenzt auftauchnede

Wahrheiten. Diese Bewusstsein sieht alles, aber die Person sieht es von ihrem

eigenen Standpunkt aus. Durch seine Struktur muss das "überrationale Bewusst-

sein" die Einheit teilen und je wieter es in die niederen mentalen Ebenen herab-

steigt, desto stärker wird es aufgespalten. Daher ist es auch klar, dass der Verstand

nicht in der Lage ist, die menschliche Natur radikal zu ändern.

Trennung erzeugt Angst und Aggression, welche wiederum zu Gewalt führen. Durch

die Reinigung des Unterbewussten von allen Ängsten, Wünschen, Schmerzen,

Leiden kann die Eliminatiom der von uns Menschen erschaffenen Grausamkeiten,

die als Folge des Bewusstseins von getrenntem Dasein auftauchen, in liebevoller

Selbstnähe erfolgreich gelingen.

Viele Menschen sind bleiben ständig beschäftigt, weil sie es schwierig finden, ihr

eigenes Bewusstsein zu ertragen.

Denken erzeugt Schicksal und die universale Gesetzmäßigkeit vom bedingten

Entstehen und Vergehen beherrscht seine Erfüllung.

Die Wahrheit kann kein Objekt der Erkenntnis sein. Erkenntnis ist eben das,

was die Wahrheit nicht erkennt. Nur etwas Vergängliches - Phänomenales -

kann Objekt der Erkenntnis sein.


Es gibt drei Symptome eins kranken Verstandes:

1. Du wirst von Gedanken verzehrt.

    Deine Trägheit kommt von übermäßigem Konsum.

2. Starke Schlussfolgerungen haben dich in deinem Verstand eingesperrt.

    Du identifizierst dich mit deinen Gedanken: Fast 90 Prozent des mensch-

    lichen Leids besteht darin, dass du dein psychisches Drama als real miss-

    verstehst; es ist ganz dein Drama und du kannst es spielen wie immer

    du willst. Die meisten Menschen entscheiden sich für ihren Verstand zu

    leben, weil sie starke Schlüsse gezogen haben und es keine Wahl mehr

    ist, wo sie leben. Wenn du starke Schlüsse ziehst, verschließen sich die

    Türen deines nicht.

3. Du benutzt deinen Intellekt in jedem Aspekt deines Lebens. Wenn du nur

    intellektuellen Einsatz in deinem Leben zeigst und andere Aspekte deiner

    Intelligenz ignorierst, wirst du über jede Kleinigkeit im Leben verwirrt

    sein. Dein Intellekt ist nämlich eine Schneidewerkzeug. Ein Messer ist

    zum Sezieren gut, aber wenn du z. B. versuchst mit einem Messer zu

    nähen, wirst du schließlich in Fetzen zurück bleiben. Sehr viele Menschen

    benutzen ein Schneidewerkzeug, um etwas zu flicken - zusammenzufü-

    gen: Je größer der Aufwand dabei ist, desto mehr werden Menschen in

    sich selbst zerstückelt werden ... und im Laufe der Zeit hast du dich in dir

    selbst in so viele Menschen aufgeteilt, indem du dich in so viele Stücke

    zerschnitten hast. Etwa so, wie eben bildlich dargestellt, geschieht der

    Prozess der Sezierung ... und eines Tages wirst du schizophren.


Die im Unterbewussten vorhandenen Programme, Konzepte, Glaubenssätze und

Modellvorstellungen über uns und die Welt, die im menschlichen Alltagsbewusstsein

zu etwa 95% wirksam sind, im Gegensatz zu den ca. 5% bewussten kreativen,

mentalen, emotionalen und intuitiven innenpsychischen Aktionen im Menschen,

erzeugen dementsprechende Umstände für die Schicksalserfüllung. Wenn wir im

Gefühl der Liebe sind, kehren sich die Verhältnisse - kehren wir uns - um.

Der Drang, ein auffindbarer Jemand - ein Täter zu sein - erzeugt Konflikte und Leid.


Aus der emotionalen Prozessarbeit in Aufstellungen im Institut für kreatives Leben

und Therapie, in der "Aufstellungen" aufgestellt worden sind, habe ich folgende

Erkenntnisse gewonnen:

- Das morphogenetische Feld kann nicht aufgestellt werden.

- Das Bewusstsein im morphogenetischen Feld wird seiner selbst erst ansichtig

  und erfahrbar, indem  es sich als Person (aufgestelltes Element) mit

  wahrnehmbaren Ausstattungsmerkmalen manifestiert, damit Transformation

  möglich ist.

- Ein mentaler oder emotionaler Konflikt im Geist des Bewusstseins erschafft

  ein oder mehrere Symptome auf der Leinwand "physischer Körper".

- Ohne einen Menschen, der also als "Feld-Darsteller" fungiert, kann sich ein Konflikt

  niemals symptomatisieren.

- Alle Konflikte sind dazu da, uns Menschen bewusst zu machen, dass wir uns selbst

  noch nicht erkannt haben, noch nicht zu uns selbst gekommen sind.

- Der Mensch als Manifestation von Bewusstsein dient dem Bewusstsein als

  Werkzeug zur Selbsterfahrung. Damit erfährt und ient das Bewusstsein widerum

  sich selbst.

- In "Krisen-als-Chance-Fenstern" können Menschen einen Wendepunkt erreichen,

  in dem sich das als Person identifizierte ursprüngliche Bewusstsein - nie das illuso-

  rische Individuum - einwärts seiner wahren Natur zuwendet, Heilung auf allen

  Ebenen erfahren wird und die Selbsterforschung beginnt.

- Solange wir Menschen dem Glaubenssatz anhaften, dass wir selbstbestimmt sind,

  werden wir fremdbestimmt sein. Wenn wir diese mentale und emotionale

  Programmierung in uns loslassen, und ebenfalls das Ego, können wir über jede

  Bestimmung hinauswachsen und wir können damit aufhören über uns bestimmen

  lassen.


- Offenbar ist Karma, das natürliche, unfehlbare Gesetz von Ursache und

  Wirkung - über Zeit und Raum, die reale, treibende Kraft hinter der

  "Wiedergeburt", der Manifestation in die physische Raum-Zeit. Karma ist

  ein ganz klarer Ablauf von miteinander verbundenen Ursachen und Wir-

  kungen und kann nur im jetzigen Leben untersucht werden. Was das

  derzeitige Geschehen in einem späteren Leben für Auswirkungen haben

  wird, ist völlig unwichtig, denn alles, was existiert, ist der gegenwärtige

  Moment. Das einzige Leben, das wir je haben können, ganz egal, was

  passiert, ist dieser eine Moment. Die Vergangenheit ist Erinnerung, und

  die Zukunft ist Hoffnung. Das, was wir wirklich erleben, ist dieser Moment

  - jetzt - und schon ist er vorbei, und der nächste ist auch schon verbei.

  Ein Mensch wird seinem Karma entsprechend geboren. Wenn die planeta-

  rischen Positionen mit seinem Karma übereinstimmen, geht der feinstoff-

  liche Körper in den Schoß der Mutter ein und formt den grobstofflichen

  physischen Körper. Zu gegebenem Zeitpunkt wird dann das Kind gebo-

  ren. Ein Individuum durchläuft verschiedene Lebensstadien und spei-

  chert die gemachten Erfahrungen, Erinnerungen und Eindrücke seiner

  Handlungen im Bewusstsein.

  Ein Mensch, der die "Ich"-Illusion abgelegt hat, kann kein Karma mehr

  erschaffen. Aber jeder, der die Illusion noch mit sich trägt, erzeugt Karma,

  denn er glaubt ja, dass er selbst denkt, spricht und handelt. Wie weit altes

  Karma Auswirkungen auf uns hat, wissen wir nicht, aber dass es welches

  hat ist klar, sonst würden wir nicht einer bestimmten Gruppe von Menschen

  angehören, in gerade in diesem Land leben, ausgerechnet diesen Beruf aus-

  üben, und so weiter.

  Karma ist eine unpersönliche Qualität - weder Strafe noch Belohnung, son-

  dern allein Ursache und Wirkung. Wir werden also nicht belohnt oder be-

  straft, sondern wir sind die Urheber der Wirkungen, die wir selbst in die

  Wege leiten. Es ist nicht einfach, die Unpersönlichkeit des Karmas im Kreis-

  lauf von Ursache und Wirkung zu verstehen. Und wenn wir den ersten

  Schritt planen, um diesem ewigen Kreislauf zu verlassen, so müssen wir

  aufhören, auf unsere Gefühle zu reagieren; wenn uns dies gelingt, dann

  haben wir dem Hass und der Gier Einhalt geboten. Diese beiden sind unsere

  Feinde, auch wenn sich die Gier oft auf hübsche Art und Weise zeigt. Der

  Hass bleibt natürlich immer hässlich, aber er besitzt die starke Waffe der

  Rechtfertigung. Je mehr Einsicht wir in die Ich-Illusion gewinnen, desto

  leichter ist es, dem Hass und der Gier die Tür zu weisen, denn diese beiden

  sind Wirkungen der Ich-Illusion. Sie sind aus der Ich-Illusion entanden,

  und je kleiner diese Ursache wird, desto kleiner werden auch die

  Wirkungen.


  Sobald das Karma, das die Geburt verursacht hat, erschöpft ist, wird der

  feinstoffliche Astralkörper wieder vom grobstofflichen physischen Körper

  getrennt. Dieses Phänomen wird Tod - Abwesenheit von Manifestation -

  genannt. Er birgt eigentlich nichts Geheimnisvolles; er ist ganz ungefähr-

  lich und hat keine persölichen Nebenwirkungen, da ja keine Person mehr

  existiert. Daher gibt es nichts, wofür wir uns fürchten müssen. Der Tod

  - der andere Aspekt zum Leben im gleichen Bewusstseinszustand - ist

  bloß eine Schwelle, die wir alle überschreiten müssen - hinein in die stille

  Nacht im letzten Herzschlag - und wir entschwinden mit unserem letzten

  Atemzug bedingungslos aus der Maya-Welt , der Welt des bedingten

  Entstehens und Vergehens in das Lichtmeer des ewigen Friedens. Im

  Wesentlichen geht es u.a. darum, durch den Ego-Tod hindurchzugehen

  und zu erkennen, das du als Mensch viel viel mehr bist, als das, was du

  bisher geglaubt hast, nämlich das Ganze, viel mehr als die Summe aller

  irgendwo, irgendwann gesammelten und abgespeicherten Erfahrungen,

  die du in der Raum-Zeit gemacht hast und dass du prinzipiell Zugang

  hast zu allem, was das Bewusstsein im Universum und darüber hinaus

  je geschaffen hat. Die universelle Urenergie scheint direkt der Träger

  des Bewusstseins zu sein. Jedes Elementarteilchen enthält alle Infor-

  mation und ist gleichzeitig Ort der Schöpfung. Und unser Nevensystem

  besitzt die meist genutzte Fähigkeit, diese Information erschließen zu

  können ud so gleichzeitig Geschöpf und Schöpfung zu sein. Um einen

  Eingang zu diesem Bereich zu finden, ist jedoch dein persönlicher,

  psychologischer Tod die Voraussetzung. Die Todeserfahrung muss in-

  tegriert werden. Du kannst damit warten bis an dein Lebensende oder

  verdränge, um dann Monate oder Tage vor deinem tatsächlichen leib-

  lichen Tod das Bewusstsein zu verlieren und im unbewussten Zustand

  durch diese Pforte zu gehen oder du kannst dich üben darin, damit du,

  wenn es dann wirklich geschieht, völlig wach durch diese Tor gehen

  kannst. Dies zu lernen, scheint mir der tatsächliche Sinn dieses Lebens

  auf der physischen Ebene. In welchem Bewusstseinsraum du nach

  deinem Tod gelangst, scheint von deiner diesbezüglichen Wachheit ab-

  hängig zu sein. Wenn du durch diese Erfahrung hindurchgehst, wirst

  du gleichzeitig die Geburt als psychologisches Phänomen verstehen,

  deine ganz persönliche Geburt ebenso wie das Geborenwerden über-

  haupt intensiv erahnen. Du wirst alle Tode sterben, alle Geburt tief

  verstehen und die Sexualität als schöpferischen Tanz des Kosmos

  erfassen. Und du wirst die Einheit von Tod und Liebe kennenlernen.

 

  Die Wahrheit ist, dass zwischen Tod und Leben kein Unterschied besteht.

  Nichts ist wirklich tot. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, verlässt der

  Mensch mehr oder  weniger bewusst die Welt. Der Tod bedeutet jedoch

  nicht das Ende  eines Individuums, so wie die Geburt nicht sein Anfang ist.

  Der Tod  ist der Vorgang, in dem das Selbst gemeinsam mit dem feinstoff-

  lichen Körper, der aus dem Verstand und all seinen Eindrücken, gespeicher-

  ten Erinnerungen, zusammengesetzt ist, den grobstofflichen physischen

  Körper verlässt. Diese Erinnerungen bilden die Samen zukünftiger Ge-

  burt. Vor allem entscheiden die letzten Gedanken eines Menschen über

  seine nächste Geburt. Die letzten Gedanken werden aus den vorherr-

  schenden Wünschen seines Lebens geformt. Es ist der Verstand, der

  Wünsche erzeugt. Deshalb sind Wünsche die Wurzeln von Geburt und

  Tod.


  Es ist bekanntlich schwierig etwas Liebgewonnenes loszulassen - 

  schwieriger jedoch ist es, es gar nicht erst zu wollen!

  Werden die Wünsche vernichtet, so sind wir frei von Verlangen, Egois-

  mus und vom Durst nach Vergnügen und die Wurzeln des Karmas sind

  zerstört. Der daraus entstehende innere Frieden und das zunehmend

  fühlbare Erkennen der Unsterblichkeit des Selbst führen schließlich

  zur Erlösung. Man erkennt, dass das Selbst keine Summe von Einzel-

  heiten ist. Es ist der ewig bestehende Urgrund allen Seins. Als solches

  kann es weder geboren werden, noch kann es sterben. Es ist unsterb-

  lich und unzerstörbar, die ewige Essenz der Intelligenz. Karma bedeu-

  tet zwar Handlung, aber es bezieht sich nicht unbedingt auf unser

  physisches Tun in diesem oder früheren Inkarnationen. Karma ist

  Handeln auf drei Ebenen: Körper, Geist und Energie. Was immer

  du auf diesen Ebene tust, hinterlässt einen bestimmten Rückstand

  oder Print in dir.

  Geist, der Inhalt des Bewusstseins, formt die Art und Weise, wie du die

  Welt um dich herum erfäherst (Welt ist die Projektion des eigenen

  Bewusstseins). Und genau diese wird zu deinem Karma - zu deiner

  Lebenseinstellung - , die du dir mehr oder weniger unbewusst erzeugt

  hast. Wie sich diese Tendenzen entwickeln, ist dir nicht bewusst. Das, was

  du für "dich" hälst, ist bloß eine Ansammlung von Gewohnheiten, Präfe-

  renzen und Tendenzen, die du im Laufe der Zeit erworben hast, Erinne-

  rungen auf allen drei Ebenen, ohne dir dieses Vorganges bewusst zu sein.

  Und solange du diese inneren und äußeren Muster nicht durchbrichst, wird

  nie etwas Neues passieren.

  Karma ist wie eine Software, die du unbewusst für dich geschrieben hast.

  Der karmische Mechanismus kennt keine Lücken: Jede mentale Regung in

  dir erzeugt eine chemische Reaktion (situationsabhängig im physischen

  Körper produzierte Neuropeptide werden im Hypothalamus synthetisiert

  und von der Hypophyse in den Körper ausgeschüttet), die dann eine

  Empfindung hervorruft.

  Die meisten Menschen habe keine Ahnung, wer in ihrem "Wagon" am

  Steuer sitzt und verhalten sich wie willenlose Passagiere, ohne die gering-

  ste Ahnung davon, wie das Triebwerk funktioniert, woher der Treibstoff

  kommt, wie man den Triebwagen steuert oder die Geschwindigkeit be-

  stimmt und vor allem: wer der Zugführer ist. Menschen sprechen von

  freiem Willen, Freiheit und Unabhängigkeit, aber sie haben wenig oder

  keine Kontrolle über ihr Leben. Schicksal ist etwas, das sie unbewusst

  erschaffen. Willkommen also im Karma, einer Dimension, in der du wieder

  genau an den Platz versetzt wirst, auf den du gehörst und den du von

  Anfang an hättest einnehmen sollen: den Fahrersitz.

  Die Anhäufung von Karma geschieht im Wesentlichen auf den Ebenen

  der ersten drei Körper: des physischen, mentalen und energetischen

  Körpers. Es ist der angesammelte, verströmende "Duft" der jedem Men-

  schen anhaftenden "Rückstände" bzw. "Eindrücke", die durch physische,

  mentale und energetische Handlungen von jedem Menschen selbst hervor-

  gerufen werden, in bestimmten Situationen punktgenau, resonatorisch

  koppeln und zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten bestimmte Ereig-

  nisse manifestieren oder kurz ausgedrückt, immer wieder zu diesem "Duft"

  entsprechende Lebenssituationen "anziehen". In deinem tiefsten Herzen

  weißt du genau, dass du machtlos und allem und jedem hörig bist: Dinge

  und Menschen beeindrucken, beeinflussen dich, ergreifen von dir Besitzt.

 

  Es ist die Dichte des karmischen "Stoffes" auf die es ankommt; alles hängt

  davon ab, wie dicht oder locker der Inhalt der Eindrücke oder Erinnerungen

  ist. "Karmische Substanz", die sich Affekten wie z. B. Angst, Wut, Hass und

  Eifersucht angesammelt hat, ergibt eine Dichte, die nur schwer zu tragen ist

  und die es auch anderen schwer macht, damit umzugehen.


  Acht Dimensionen der Erinnerung sollen hier unterschieden werden; sie

  stellen den gesamten Karmavorrat eines Menschen dar:

  - 1. Das elementares Gedächtnis: die Art und Weise, wie die Bausteine Erde,

    Wasser, Feuer, Luft und Äther das formen, was du hier auf Erden bist. Die

    Bausteine tragen Erinnerungen vom Anbeginn der Schöpfung in sich.

 -  2. Das elementare Gedächtnis: die oszillierenden, fluktuierenden Muster

     aus Atomen, aus denen dein Körper besteht, verleiht zusätzliche Form

     und Struktur.

 -  3. Das evolutionäre Gedächtnis: ist die "Software", die dich zu einem

     Menschen und nicht zu einem Tier macht. Selbst wenn du Katzenfutter

     isst, bleibst du ein menschliches Wesen, da der evolutionäre Code tief in

     deine DNA eingeprägt ist.

 -  4. Das genetische Gedächtnis: wird innerhalb der Familie weitergegeben

     und bestimmt einige gemeinsame physische und psychische Eigenschaf-

     ten. Die genetischen Erinnerungen sind nicht von sich aus positiv oder

     negativ. Es kommt immer darauf an, wie wir mit ihnen umgehen.

  Diese 4 Dimensionen bestimmen unser kollektives Karma, d.h., dass unser

  persönlicher Wille hier keine Rolle spielt.


  Die folgenden 4 Dimensionen bilden unser individuelles Karma, denn hier

  spielt unser persönlicher Wille eine Rolle:

 -  5. Das persönliche karmische Gedächtnis: eine Fülle von Eindrücken, die

   uns im Laufe der Zeit geformt  und uns zu der unverwechselbaren Persön-

   lichkeit gemacht haben (eine jede mit ihren Eigenarten, Besonderheiten,

   Vorlieben und Abneigungen). So sind selbst eineiige Zwillinge niemals

   einander gleich.

 - 6. Die sensorischen Erinnerungen: die physische und kulturelle Umgebung

   (das "Milieu", in dem sich unsere ca. 150 Billionen Körperzellen befinden)

   wirkt auf uns und bestimmt die Art und Weise, wie unser Körper und

   unser Geist auf die Welt reagieren. Dies erzeugt wiederum sensorische

   Erinnerung, sensorische Erinnerung, ... usw.

 - 7. Das unartukulierte Gedächtnis: das Reservoir an allgemeinen und spe-

   ziellen Informationen, die sich über Äonen angesammelt haben und deren

   wir uns nicht bewusst sind. Diese stellen das Fundament des artikulierten

   Gedächtnisses - ständig ansammelnd - dar.

 - 8. Das artikulierte Gedächtnis: der Oberbau, der unter dem stummen Ein-

   fluss dieses Fundaments steht. Diese Gedächtnis ist die Summe all der In-

   formationen, die jeder Mensch bewusst in sich trägt.


  Zwischen zwei Menschen schafft der sexuelle Akt ein Maximum an physi-

  schem Körpergedächtnis. Bringt eine Frau ein Kind in die Welt, wird ein

  großer Teil dieses Gedächtnissesin Form von genetischem und physischem

  Karma auf ihren Nachwuchs übertragen. Erinnert sich der Körper zu sehr

  an die eigene Familienzugehörigkeit, bietet er dem ungeborenen Kind, das

  mit anderem genetischen Material ausgestattet ist, einen weniger geeigne-

  ten Entwicklungsraum. Wo es zu viel Erinnerung gibt, kommt es zu Kon-

  flikten im Körper.


  Die genetischen Erinnerungen nicht nicht von sich aus positiv oder negativ.

  Es kommt immer darauf an, wie wir Menschen damit umgehen. Ob aber die

  Erinnerungen der Vorfahren zu einer Quelle der Unfreiheit werden oder ob

  wir aus ihnen Nutzen ziehen, hängt ganz davon ab, wie viel Distanz wir zu

  ihnen aufbauen konnten. Wenn wir auf Erden ein unabhängiges, erfülltes

  Leben führen wollen - und nicht Marionetten unserer Ahnen - , müssen wir

  zuerst Wege finden zu Individuen zu werden, denn wenn wir als Personen

  die Folge von vielen Einflüssen sind, dann sind wir auch ein Einzelwesen,

  sondern eine Menge oder eine Sippschaft von Einflüssen und keine Trans-

  formation ist möglich. Transformation erfordert eine Form. Nur ein Indivi-

  duum kann transformiert werden oder die beschränkte Identifikation mit

  dem Getrenntsein transzendieren. Es ist unmöglich, dass ein Kollektiv je-

  mals Erleuchtung erfährt. Die meisten Mesnschen sind einfach körperhafte

  Geister - Phantome ihrer Vergangenheit. Und ob uns unsere Freiheit durch

  ein physich-örtliches Gefängnis oder durch die unauslöschlichen Abdrücke,

  die die täglichen Erfahrungen im Unterbewusstsein hinterlassen oder durch

  das genetische oder evolutionäre Gedächtnis genommen wird spielt eigent-

  lich keine Rolle. So oder so kannst du feststellen, dass dein Leben von un-

  erklärlichem Leid durchdrungen ist.

  Hast du einmal verstanden, wie der karmische Mechanismus funktioniert,

  wirst du mit einem grundlegenden Unterschied bekannt: dem zwischen

  "Sich-Einlassen" und "Verstrickung". Läßt du dich selektiv ein, tappst du

  in die Falle der Verstrickung. Hier liegt das zentrale Problem: Selektiv Sich-

  Einlassen führt zu Leigen und zu Karma, während "Losgelöstheit" zu

  Leblosigkeit führt. Sich einzulassen muß nicht bedeuten, von einem Ort der

  Erinnerung zu agieren. Es kann auch ein ganz bewusste Akt sein. Wenn sie

  sich einlassen, agieren die meisten Menschen aus der Erinnerung heraus

  auf zwanghafte Art und Weise. Und sobald sich die Erinnerung einmischt,

  wird das Handeln zur Versklavung.

  Es war schon immer die Bestimmung des Menschen, vom Sein über das

  Tun zu Haben zu gelangen, d. h., wir waren nie dazu bestimmt, zu handeln,

  um Erfüllung zu finden. Ursprünglich wurde Erfüllung als ein innerer Zu-

  stand angesehen.

  Sie konnte nicht von außen angestrebt werden. Wir handeln, um unserer

  Erfüllung Ausdruck zu verleihen und nicht, um Erfüllung zu finden.

  Wir handeln, um unsere innere Vollständigkeit zu feiern und nicht, Voll -

  ständigkeit zu erlangen. Die meisten Menschen tun, um zu sein. Sie handeln,

  weil sie sich unvollständig fühlen. Hinter ihrem Handeln steht der Wunsch,

  etwas zu erwerben, dass ihnen fehlt, oder ihre Identität auf irgendeine

  Weise aufzuwerten. Es ist das Bedürfnis zu handeln, um etwas anzuhäufen,

  was sie befriedigt - sei es körperlich, emotional oder intellektuell. Es ist ein

  Handeln, hinter dem der Wunsch steht, danach, mehr zu sein als das, was

  sie sind. Sie handeln, um zu haben; und sie haben, um zu sein.

  So ist es nicht meine Aktivität, die mich in der physischen Welt zu einem

  Yogi macht. Es ist mein Sein, das mich zu einem Yogi macht. "Yogi" ist eine

  Beschreibung meines inneren Zustandes , nicht meiner Aktivität und das

  Aroma dessen, was ich bin, dringt immer durch.


  Schrifttum bedeutet Erinnerung; Erinnerung bedeutet Hierarchie. Und

  genau diese Hierarchie macht das eine zu etwas Heiligen, das andere zu

  etwas Schmutzigem. Was wir für heilig halten, wird zur Instanz; und

  was von einer Instanz ausgeht, wird zu unser Wahrheit. Ist es nicht so?

  Und durch diese Art von Wahrheit sind wir paradoxerweise außerstande,

  jemals die echte Wahrheit zu erfahren! Heute sind wir an einem Punkt, an

  dem die Instanz zu Wahrheit geworden ist. Dochsobald wir uns nach innen

  wenden, erkennen wir, dass die Wahrheit die einzige Instanz ist. Wie tief

  bedeutsam es auch sein mag - alles, was aus der Erinnerung stammt, birgt

  kamische Fesseln. Das, was ich sage, stammt aus innerer Erfahrung, aus

  einem Zustand des inneren Wissens - inhalts-loser Intelligenz, nicht aus

  zuvor erworbenem Wissen.

  Wenn du deine Zukunft auf der Vergangenheit errichtest, bist du so gut

  wie tot. Und das ist der Grund, warum die Gesichter um uns herum den

  Ausdruck von Grabesschwere annehmen. Schließlich ist das Grab der

  Wohnsitz der Vergangenheit! Und auch das ist das Karma: eine Behausung

  der Vergangenheit. Dein in der Zukunft Handlungsbedingtes Karma sorgt

  dafür, dass deine Zukunft genau wie deine Vergangenheit ausfällt. Wenn

  dir nichts Neues mehr begegnet, ist es an der Zeit, in Frieden zu ruhen.


  Grundlegende Verantwortung einer jeden Generation ist es, zu erkennen,

  dass wir nur Staffelläufer des Lebens sind, die den Stab von der früheren

  Generation an die nächste weiterreichen. Was du Karma nennst - das

  Bündel aus Tendenzen und Veranlagungen, das du mit dir herumträgst -,

  ist nur in deiner Erinnerung und deiner Vorstellung. Wenn du also ganz in

  diesem Augenblick lebst und vollkommen in ihn aufgehst, hast du deine

  karmische Last abgeworfen. Es ist an der Zeit, die Vergangenheit loszu-

  lassen.

 

  Lasse ich alle Erwartungen, Wünsche und Hoffnungengehen, so stellt sich

  letztendlich die Frage: Wie gehe ich nun? : Einen Fuß vor den anderen

  setzend, den Strom des Lebens immer wieder neu erfühlend, Wahrheit

  nehmend, taste ich mich durch das Leben. Augenblick für Augenblick im

  Angesicht „meiner Wahrheit“, die mit jedem Lidschlag von Jetzt auf Jetzt

  immer wieder neu entsteht und vergeht, lebt sich so ein unendlich

  spannendes, aufregendes, inspirierendes und erfülltes Leben.

  Lebe bewusst, und du wirst sehen, dass dieser Moment nicht in Vergan-

  genheit und Zukunft, in Jetzt und Dann aufzuspalten ist. Alles, was jemals

  in dieser Schöpfung war, ist allein in diesem Augenblick, und alles, was

  jemals sein wird, ist allein in diesem Augenblick. Dein einziger Wohnsitz,

  deine einzige Schnittstelle zu Leben und zur Lebendigkeit ist die Gegen-

  wart. Das Hier und Jetzt ist dein alleiniger Aufenthaltsort.

  Alles, was du brauchst, ist ein dies erkennendes Bewusstsein. Bewusstsein

  ist keine Frage des  Verhaltens, sondern das Wesen der Existenz - das

  Wesen der Wahrheit. Du kannst ein Bewusstsein erlangen, wo dich gar

  nichts mehr beeindruckt, wo du Abstand zu halten vermagst und einfach

  ein Zeuge - ein Zuschauer - bist.

  Es gibt drei Stufen des Wachstums. Auf der ersten ist die Umgebung, Herr

  über dich, stehst du in ihrem Bann. Du glaubst zwar da zu sein, bist aber

  gar nicht da. Auf der zweiten Ebene bist du da, und nun kann die Um-

  gebung dich nicht mehr überwältigen, die Situation hat keine Macht mehr

  über dich, denn nun bist du ein Wille geworden, bist integriert und kristalli-

  siert. Macht hat nämlich einen springenden Punkt: Wenn du machtlos bist,

  kann sich alles Mögliche deiner bemächtigen. Aber diese Macht kommt kei-

  nesfalls von außen, sondern aus der Wachheit, aus Bewusstheit: Je wacher,

  desto mächtiger; je weniger wach, desto ohnmächtiger. Wenn wir machtlos

  sind, gewinnt sogar ein Traum über uns Macht. Auf der dritten Ebene des

  Wachstums beginnst du, Einfluss auf deine Umgebung auszuüben: Einfach

  nur dadurch, dass du da bist, existierst, verändern sich die Verhältnisse

  von allein. Mit Hilfe des Gewahrseins kann jeder Mensch sofort damit

  beginnen, Gewohnheiten in Bewusstheit und Zwang in Wahlfreiheit zu

  transformieren. Zwanghaftigkeit ist z. B. eine angewöhnte Verhaltensweise.

  Alles, was dir im Leben unabänderlich und monoton zu seien scheint,

  wurde also von dir unbewusst so beschlossen. Und so erwirbst du dir -

  selbst generiert - deinen individuellen "Duft" und glaubst vielleicht, die

  Freiheit zu wählen, während du dich in Wirklichkeit (meist unbewusst -

  musterhaft) für die Versklavung  entschieden hast.

  Sogar, wenn du deinen physischen Körper und deinen Geist zerstörst,

  trägt deine Lebensenergie weiterhin den karmischen Abdruck wie die

  Daten auf einer Festplatte. Während der physische Körper zurück an die

  Erde fällt, bleiben die Rückstände jedes einzelnen Gedankens, jeder

  unserer Handlungen und vor allem unsere energetischen Kräfte erhalten -

  noch Jahrtausende lang nach unserer Zeit. Das Backup-Programm kar-

  mischen Geschehens ist so effizient, dass auch dann, wenn du den

  physischen Körper verlierst, dein Karma dabei nicht verloren geht.

 

  Auf der Gefühlsebene geht es z. B. um die kontinuierliche Transformation

  von Emotionen (einst freie Gefühle, die irgendwann einmal im Leben von

  uns selbst an traumatisierende Ereignisse geknüpft wurden), um ihre

  toxische Wirkung auf uns selbst und andere Menschen zu beseitigen.

  Doch sobald du beginnst, in die subtileren feinstofflichen Körper mit

  deinem Bewusstsein einzutreten, kann dein Karma dich nicht mehr errei-

  chen, da das Gesetz von Ursache und Wirkung eben nur auf der physischen,

  mentalen und energetischen Ebene wirken kann.  Jenseits davon hat das

  Karma keinen Einfluss. Es geht also nicht um ein Ablösen durch inneren

  und äußeren Kampf, sondern um das Anheben des eigenen Bewusstseins

  mit dem Fokus auf den Glückseligkeitskörper.

 

  Jeder Mensch ist also Herr seines eigenen Schicksals. Er kann irgendetwas

  oder alles tun. Durch den Gebrauch seines freien Willens kann er die

  höchste Verwirklichung erlangen. Der Mensch beraubt sich jedoch seiner

  Fähigkeiten, indem er die Macht seines Wahren Selbst vergisst.

  Karma zerfällt nicht, wie äußere Dinge,  noch wird es außer Funktion ge-

  setzt.  Karma ist ein Vorrat an unverbrauchter Energie, unerfüllten Be-

  gierden und nie verstandenen Ängsten. Dieser Energievorrat wird ständig

  aufgefüllt durch neue Begierden und Ängste. Karmische Energie und

  deren Informationsgehalt bleiben erhalten, bis es zur Reife gelangt.

  Doch das muss nicht immer so sein! Finden  wir - wie oben beschrieben -

  die Wurzel unserer Ängste, der Entfremdung von uns selbst, kann sich

  Karma auch wie ein Traum auflösen.


  Die Welt selbst bedeutet Berührung - die Gesamtheit aller Berührungen, verwirk-

  licht im Bewusstsein. Der Geist kommt mit "Materie" in Berührung und resultiert

  in Bewusstsein. Solches Bewusstsein jedoch, befleckt von Erinnerungen und

  Erwartungen, wird zum Gefangensein. Reine Erfahrung - hier geht das Denken in

  Erfahrung auf - erzeugt keine Verhaftung; Erfahrungen, die durch Begierde und

  Ängste verfärbt werden, sind unrein und erzeugen Karma.

  Dem "Ich" kommt  prinzipiell kein Eigensein zu  und ist daher illusionär. Das, was

  von Existenz zu Existenz wandert, ist die offensichtliche Fortdauer einer erkenn-

  baren Funktion und nicht einer konkreten Entität.

  Ein bestimmter Bewusstseinsstrom verfügt über Eigenschaften, die durch

  Haltungen, Worte und Gedanken im Mentalfeld geformt sind - ein Zustand von

  Formationen des Nichtwissens oder Wissens - und differenziert sich darin von

  anderen Bewusstseinsströmen. Man könnte diese Funktion mit einer sich fort-

  setzenden Welle (Energietransport jedoch ohne Massentransport und mit

  aufgeprägtem Informationsgehalt) vergleichen.

  Es gibt offenbar keine Entität, die wiedergeboren werden würde, sondern nur

  den Nachhall von bewusstseinskonfigurierten Haltungen im Ausdruck von

  Handlungen, eine große Anzahl von Einzeltaten, die wir Menschen in der

  Vergangenheit aus "freien Stücken" ausführten, von Worten, Gedanken, die

  die Parameter des Bewusstseinstroms verändert haben - im Sinne des bedingten

  Entstehens. Dieser Nachhall geschieht auch aus früheren Manifestationen heraus

  aus dem Kontinuum von Daseinszuständen. Karma geschieht auch immer jetzt.

  Nichts ist festgeschrieben. Das bedeutet, dass ausschließlich wir selber die Ver-

  antwortung für unsere Lebenssituation haben: Wie die Ursache, so die Wirkung.

  Da gibt es keine außenstehende Macht, Kraft, richterliche Instanz, die uns hin-

  und herstößt.

  Da Geist die Eigenschaft hat sich im Sinne des bedingten Entstehens zu mani-

  festieren und sich im Sinne des bedingten Vergehens zu demanifestieren, ist

  "Wiedergeburt" nichts anderes  als das Ergebnis des auf die Bewusstseins-

  phänomene angewandten Gesetze von  Ursache und Wirkung im kontinuierlichen

  Bewusstseinsstrom. Somit sind in der Wiedergeburtsfolge die vielen Leben nicht

  die Leben derselben individuellen "Seele" oder wie man diese illusorische

  Wesenheit auch nennen mag.

- Die Einsicht in die absolute Wahrheit ist uns noch verschlossen, weil wir sie wegen

  unser Ablehnungen und unseres Anhaftens nicht erkenne können. In Wirklichkeit

  geht es um die Substanzlosigkeit, die in allem zu finden ist, wenn man die abso-

  lute Wahrheit betrachtet. Der Buddha ist diesen Weg gegangen und wir müssen

  jeden Schritt selbst machen. Egal welches Tool oder welche Technik wir bei

  ständiger Übung auf dem Weg zur Heilebene auch wählen, müssen wir den

  Vordergrund der relativen, bedingten Wirklichkeit freimachen, damit wir zum

  Hintergrund - zum nicht-raum-zeitlichen Bewusstsein gelangen können. Dort

  ist der physische Körper nicht mehr wahrnehmbar und dort ist das Nicht-Ich das

  Resultat des spirituellen Weges.

  - Persönlichkeit entsteht durch Erinnerung. Durch die Identifizierung der

  Gegenwart mit der Vergangenheit und der Projektion in die Zukunft. Betrachten

  wir uns Menschen als etwas Momentanes, so löst sich unsere Persönlichkeit auf.

  Selbstbegrenzung ist die eigentliche Essenz der Persönlichkeit. Wir müssen uns

  also nicht an etwas erinnern und wir müssen nichts wissen, um bewusst zu sein

  ("Bewusst-sein" ist Ursprung allen Seins).

  Ganz JA sagen,heißt, ganz JA sagen zu sich selbst, zu seiner eigenen Liebe,

  wohin immer sie sich wenden will, d.h. JA sagebn zu der Situation, in der

  ich gerade stehe und zu allen Wandlungen, die sie erfährt.

  Dann wird die Bedürftigkeit, das Verlangen, geliebt zu werden, die Jagd

  nach Beziehungen, die sich daraus ergibt, all das wird in seiner ganzen

  Sinnlosigkeit deutlich. Dieses Beziehungsmuster muss ersatzlos gestrichen

  werden, wenn ich frei werden will. Übrig bleibt vorerst nichts. Zwischen-

  durch bricht die Liebe durch, und dann wird sichtbar, was adäquates

  In-Beziehung-Stehen eigentlich bedeutet: Ich nehme Beziehung auf, weil

  ich liebe, weil mich die Liebe dazu drängt oder weil ich spüre, dass mir

  jemand Liebe entgegen bringt und ich das gerne annehme. Sonst bleibe

  ich allein. Ich mag mit niemandem mehr zusammen sein, der nicht liebt,

  der mich nicht allein lassen kann. Wenn ich nicht selbst liebe, bin ich lieber

  allein, und wenn ich liebe, bin ich lieber mit jemandem, der liebt oder

  geliebt werden möchte, oder wenigsten mit jemandem, der es lernen

  möchte oder mit einem von denen, die mir besonders lieb sind.

 

  Nicht-Duale Hingabe ist die Hingabe an unser eigenes Selbst.

  Sei fest davon überzeugt, dass du reines Bewusstsein bist.


  Es gilt zu verstehen, das nicht das "Individuum" das Bewusstsein hat,

  sondern das Bewusstsein, das unzählige Formen annimmt. Das etwas,

  das geboren oder sterben wird, ist rein imäginär. "Bildlich" beschrieben,

  ist es wie "das Kind einer unfruchtbaren Frau". Daher ist es sehr vorteil-

  haft, sich (Selbst) von allen Zweifeln (Konzepte) zu befreien: Welches

  Konzept du (Bewusstsein) über dich selbst auch immer hast, kann nicht

  wahr sein. Das "Ich bin" ist das Hauptkonzept, und es muß zufrieden

  sein, indem es seine normale Arbeit in der Welt machen läßt. Wichtig

  ist die Erkenntnis, dass es ein Konzept ist. Was falsch ist, dass du

  (Bewusstsein) dich selbst auf diesen Körper und diese Form beschränkt

  siehst.

  Jenseits (vor) des vom Körper entstehenden Bewusstseins gibt es keine

  Erfahrung des Bewusstseins (, das ständig auf der Suche nach sich selbst

  ist). Es gibt Millionen von Namen, die den Zustand, der außerhalb des

  Bewusstseins (vor) hinausgeht, beschreiben. Diese Namen beziehen sich 

  alle auf die objektive Welt. Z.B. der Titel "Eltern" ist dem Körper zu ver-

  danken; durch den Körper ist der Titel "Eltern" entstanden.

  Die Bedeutung des Körperbewusstseins wird daran deutlich, dass es ohne

  das Körperbewusstsein auch keine formlose Kraft wirksam gibt -die Kraft,

  die das Universum im Großen (kosmisch) und im Kleinen (auf der Zellebene

  des physischen Körpers) zusammenhält. Diese Kraft ist wegen des Bewusst-

  seins und das Bewusstsein ist, weil der Körper ist. Das Körperbewusstsein

  ist das Ergebnis der fünf Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft und der

  Große Raum, der alles umfasst - der "ICH-BIN"). Körperbewusstsein und

  die Welt sind nicht unterschiedlich; sie sind identisch. Der physische Körper

  ist aus Essen gemacht - ein Lebensmittelkörper, der du nicht bist. Das Abso-

  lute (nicht manifest) ist deine wahre Identität:



  Der Mensch verändert sich im Laufe der Zeit nicht viel. Menschliche

  Probleme bleiben gleich und erfordern dieselben Antworten.


  Wenn du dir dessen bewusst bist, was du Übertragung von Weisheit

  nennst, zeigt sich, dass Weiheit noch nicht übertragen wurde.


  Wenn man es hat, ist man sich dessen nicht mehr bewusst.


  Was wirklich dein eigenes ist, bist du dir nicht bewusst.

  Was du dir bewusst bist, ist weder du noch deins.

 

  Wenn wir im "Ich-bin-Sein" verweilen oder im Bewusstsein, in der reinen

  Liebe, dann wird uns das Bewusstsein selbst alle Antworten geben, denn

  jeder Mensch ist die Quelle aus der die Botschaft kommt und damit die

  Quelle der Erfahrung.

  Zurzeit sind wir Bewusstsein, nicht persönliches Bewusstsein, sondern

  unpersönliches, universelles Bewusstsein. Und mit der Zeit wird uns

  zeigen, dass wir nicht einmal das sind, sondern das ewige Absolute,

  ungeboren und unsterblich.

 

  Die Erfahrung der "SELBST-Verwirklichung kann zwar auf verschiedene

  Weise beschrieben werden, doch die Erfahrung ist jenseits aller Beschrei-

  bung.

  Reines Wissen wird eben nicht von "Jemandem" übertragen (es ist ja

  "Niemand" wirklich da); es kommt unvermittelt - spontan.


  Der Mensch ist das Unbewusste, Bewusste und das Superbewusste: Dein

  ist (liebes du) die Kinoleinwand, das Licht und die Sehkraft, aber das Bild,

  das du projizierst, bist nicht du.


  Wenn man das Geheimnis, das gar kein Geheimnis ist, ergründet hat,

  wenn also das  offene Geheimnis durch Verwirklichung des SELBST

  realisiert wurde, das alles, was ist - manifestiert oder unmanifestiert -

  absolute Einheit ist, kehrt man zum  Ursprung zurück und weilt,

  wo man immer gewesen ist und wo es kein "anderes" gibt.


  Mögen alle Fühlenden Wesen ausgestattet sein mit Glück!

  Mögen sie alle abgelöst sein vom Leiden und seine Ursachen!

  Mögen sie ausgestattet sein mit Freude, frei vom Leiden!

  Mögen sie in Gleichmut verweilen, frei von Anhaften oder Abneigung!